Christine de la Garenne

NOT NATURE BUT NAT

Als Beitrag zu interfiction 2002 beabsichtige ich, eine Videoinstallation aus der NOT NATURE BUT NAT- Folge zu präsentieren. Die Videoloops befassen sich mit der digitalen Störung als künstlerisches Mittel:

Bunte Bänder flattern im Wind, Bäche gluckern, Grillen zirpen vor rauschenden Laubbäumen. Zu sehen sind Bilder, die an Filmszenen erinnern, zu hören sind Geräuschfragmente scheinbar unberührter Natur. Die eingehende Betrachtung bringt jedoch subtile Irritationen ans Licht. Artifizielle Verunsicherungen lassen den Rezipienten im Unklaren über die Absichtlichkeit der digitalen Störungen und computergenerierten "Fehler".

Die Vorstellung des Betrachters von einem Bildganzen wird enttäuscht, das zu Beginn gegebene Versprechen auf eine Teilnahme am aufgezeichneten Geschehen wird nicht eingelöst. Vielmehr enttarnen die visuell und akustisch aufkommenden Lücken die dargestellte Wahrheit des digitalen Mediums als neue Realität, die nach spezifischen Deutungsparametern verlangt. Die Destruktion des Abbilds wird in ihrer Wiederholung absurd, der Rezipient hat plötzlich an einem anderem Prozess teil, als dem ursprünglich durch die Arbeit vorgegebenen:

Die bunten Bänder zappeln unruhig im digitalen Aufwind. Das Sprudeln des Baches überflutet als Geräuschkurve die Originalaufnahme. Die Grillen hüpfen mit ihrer eigenen Tonpegelanzeige um die Wette.


Homepage mit Verweis auf weitere Videoinstallationen
und Projekte: http://www.jessicabeebone.de
eMail: delagarenne@web.de

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

Christine de la Garenne ,*15.11.73, studierte von 1994 bis 2000 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Ernst Caramelle (Meisterschülerin), sowie Philosophie, Germanistik und Pädagogik an der Universität Karlsruhe.

Auf einen einjähriger Studienaufenthalt in Frankreich folgten verschiedene Lehrgänge in Film- und Medientechnik beim Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz, 1999 die Initiierung des temporären Ausstellungsraums für multimediale Projekte Illenau/ Achern und die Realisation verschiedener Videoprojekte in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Karlsruhe und dem ZKM Karlsruhe.

Anschliessend daran beginnt 1999 ein sechs semestriges Aufbaustudium Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe bei Prof. Dieter Kiessling, Lois Renner, Didi Danquart, Andrej Ujica.

Seit 2001 freie Mitarbeiterin im Bereich künstlerischer Gestaltungsarbeiten des ZKM Karlsruhe.

Christine de la Garenne arbeitet als Videokünstlerin in Karlsruhe.

Kataloge:
PROPAGANDA (mit AudioCD -glitter- in limitierter Auflage). Jessica Beebone (Hg.) Frankfurt/ Main, 2002 TOP. MeisterschülerINNEN 2001. Ausstellung Schloss Bruchsal. Karlsruhe, 2001; 7 UP SET. Badischer Kunstverein Karlsruhe. Karlsruhe, 2001; AV-VENUE. argos festival Bruxelles / Belgien, Brugge, 2001; HANDLEIDING 00-01. Netwerk Galerij, Aalst / Belgien, Brugge, 2001; CHRISTINE DE LA GARENNE / OLAF QUANTIUS. Debütanten 2000. Karlsruhe, 2000.

Interdisziplinäre Projekte (Auswahl):
-STARSHOT_ urban space [mit Gianluca Solla (Philosoph/ Berlin) und Henning Küppers (Historiker/ Bielefeld)]: Ein interdisziplinäres Projekt über den Stadtraum;
-12_ Bild, Symbol und blinder Fleck [mit Guido Wollenberg (Autor/ Karlsruhe)]: Monitorinstallation zum Thema Politik und Wehrstrukturen in der EU;
-HAPPY HARVEST_ the rising daughters [mit Karen Markert (Künstlerin/Karlsruhe)]:Eine Videoinstallation, die durch die Adaption einer sexistischen japanischen Tradition auf die Rolle der Frau im Westen anspielt.

Ausstellungen (Auswahl):
2002 SUPERZELLE Ex-Kamera, Badischer Kunstverein Karlsruhe POSSIBILITIES Galerie Netwerk, Aalst (BE); JACKPOT_BEAUTY Galerie De Ooievaar, Den Haag (NL).
2001 TOP MeisterschülerINNEN, Bruchsal SEVEN UP SET, Badischer Kunstverein Karlsruhe VLAM Galerie Netwerk , Aalst (BE) JE NE REGRETTE DESIREE Gesellschaft der Freunde junger Kunst , Baden-Baden SPRING ONE International Festival for electronic art and music, Graz (÷) ARGOS Festival, Brüssel (BE) POPBASTILLE Güterbahnhof Schirmerstrasse, Düsseldorf DIE VERTREIBUNG DER HƒNDLER AUS DEM TEMPEL 2yk Galerie, Berlin 1ZU1 Städtische Galerie, Rastatt.
2000 METAMATIC SCHEIN (in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Karlsruhe), Kunstakademie Karlsruhe DEBÜTANTEN2000 Katalogstipendium und Ausstellung des Landes Baden-Württemberg, Kunstakademie Karlsruhe.
1999 REIZ, Kunstakademie Karlsruhe.
1998 GANGBANG (Kuratiert von Christoph Keller) Galerie Haupt, Karlsruhe.