http://www.interfiction.net/2000/ifabstr.html


interfictions@home
Daheim im Netzwerk.
Utopien und Realitäten 'virtueller' Gemeinschaften
Fachtagung in der Reihe interfiction im Rahmen des 17. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes, 15.11.-19.11.2000

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Abstracts + Biobibs der TeilnehmerInnen (Stand: 15. 11. 2000)

Inke Arns | Ursula Biemann | Regula Burri | Vali Djordjevic | Nicola Döring | Michael Härdi | Wieland Höhne | Heiko Idensen | Margarete Jahrmann | Matthias Klos | Verena Kuni | Anders Turge Lehr | Sebastian Luetgert | Diana McCarty | Marion von Osten | Marie Ringler | Matze Schmidt | Gerhard Wissner
 


*leider abgesagt!*
Inke Arns (inke@snafu.de):
Temporaere Arbeitsgemeinschaften (TAGs): Von der Utopie zum Pragmatismus

Der Beitrag wendet sich polemisch gegen die Verwendung des Begriffs "virtuelle Gemeinschaften", sowie auch gegen die Schreibweise ‚virtuelle' Gemeinschaften, denn hier wird die Existenz einer besondereren Gemeinschaft unterstellt.
Was ist virtuell an einer Gemeinschaft? Sind nicht alle Gemeinschaften virtuelle? Muessen sich auch die hier unterstellten "realen" Gemeinschaften nicht immer wieder durch Aktualisierung ihrer potentiellen Moeglichkeiten realisieren?

Anfang der 1990er Jahre praegte der amerikanische Theoretiker Howard Rheingold mit seinem gleichnamigen Buch den Ausdruck "virtuelle Gemeinschaften".
Während Rheingolds Begriff vorwiegend von seinen Erfahrungen in der frühen amerikanischen "virtuellen Gemeinschaft" The Well der 1980er und frühen 1990er Jahre geprägt war, haben sich im Laufe der 1990er Jahre mit der verstaerkten Nutzung des Internet unzaehlige andere "virtuelle Gemeinschaften" entwickelt. Eine von ihnen ist das im Januar 1996 waehrend des Next 5 Minutes Festivals in Rotterdam gegruendete Syndicate Netzwerk, welches heute ueber 500 im Bereich von Medienkultur und -kunst arbeitende Mitglieder aus 30 europaeischen und einigen aussereuropaeischen Laendern ueber eine Mailingliste verbindet.
Treffen werden regelmaessig in verschiedenen europaeischen Staedten (von Liverpool bis Tirana) abgehalten. Anhand dieses Netzwerkes soll die gesellschaftliche und politische Handlungsfaehigkeit "virtueller Gemeinschaften" diskutiert werden.Von Bedeutung sind dabei auch die temporaeren Medienlabore (vgl. u.a. Lovink 2000), die es seit 1997 u.a. in Kassel, Manchester, Helsinki, Lappland, Ljubljana, Venedig und London verschiedenen Netzcommunities ermoeglicht haben, fuer eine begrenzte Zeit physisch an einem Ort zusammenzuarbeiten.

Nicht zuletzt soll die Rolle der kleinen Medien fuer die Entwicklung "virtueller Gemeinschaften" betont werden. Das Konzept der "kleinen Medien", das Arns/Broeckmann 1997 entwickelt haben, erinnert dabei an Deleuze/Guattaris in den 1970er Jahren entwickelten Begriff der "kleinen Literaturen" ("littératures mineures"). Eine ausfuehrliche Typologie der kleinen Medien ist in Arbeit (Arns 2000/2001).

Der (Arbeits-)Titel "Temporaere Arbeitsgemeinschaften" suggeriert, dass diese durch kleine Medien gestuetzen "virtuellen Gemeinschaften" a) immer durch einen thematischen Fokus verbunden sind und b) oft zeitlich begrenzt an einem physischen Ort zusammenkommen, um konkrete Projekte durchzufuehren.

Literatur zum Thema:
Philip Agre. Rethinking Networks and Communities in a Wired Society. In: Syndicate, 7 Jun 1999.
Benedict Anderson. Imagined Communities: Reflections on the Origin and Spread of Nationalism. London 1991.
Inke Arns, Andreas Broeckmann. Small Media Normality for the East. In: ZKP4: Beauty and the East. Ljudmila: Ljubljana 1997.
Inke Arns. Was sind kleine Medien? Thesen zur horizontalen Kommunikation. In: Sabine Hänsgen, u.a. (Hg.). Präprintium. Dokumentation zum Symposium 1999, Bremen 2000/2001.
Alex Galloway. Hacking Activism. An Email Dialogue between Alex Galloway and Geert Lovink. In: Nettime. 10 Feb 1999.
Geert Lovink. The Importance of Meetspace: A Manual for Temporary Media Labs. In: Nettime. 8 Jan 2000.
Howard Rheingold. The Virtual Community: Homesteading on the Electronic Frontier. Reading 1993.

bio: Inke Arns (*1968) ist freie Kuratorin für Medienkunst und Doktorandin am Institut für Slawistik der Humboldt-Universität zu Berlin (Arbeitstitel: "Objects in the Mirror may be Closer Than They Appear: Die Avantgarde im Rückspiegel. Eine vergleichende Analyse der künstlerischen Rezeption der historischen Avantgarde in Osteuropa in den 1980er und 1990er Jahren in ‘Retroavantgarde’ und ‘Postutopismus’"). Seit Oktober 2000 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ostslawische Literaturen und Kulturen des Institutes für Slawistik an der Humboldt- Universität zu Berlin. 1982-86 Aufenthalt in Paris, Besuch der Deutschen Schule Paris (DSP); von 1988 - 96 Studium der Osteuropastudien, Politikwissenschaften, Vorderasiatischen Altertumskunde und Kunstgeschichte in Berlin und Amsterdam; 1996 Magisterarbeit „Neue Slowenische Kunst (NSK) - Analyse ihrer künstlerischen Strategien im Kontext der 1980er Jahre in Jugoslawien" Osteuropa-Institut der FU Berlin). Ihre kuratorische Arbeit umfaßt Ausstellungen und Konferenzen zu internationaler Medienkunst und -kultur, u.a. „OSTranenie 93" (Bauhaus Dessau); „Minima Media. Medienbiennale Leipzig" (1994); „un-frieden. sabotage von wirklichkeiten" (Kunstverein Hamburg 1996/97); „body of the message" (Neuer Berliner Kunstverein 1998); „update 2.0" (ZKM Karlsruhe für Goethe-Institute 2000). Gründungsmitglied des translokalen Syndicate Netzwerkes (*1996) http://www.v2.nl/syndicate und des Berliner mikro Vereins zur Pflege von Medienkulturen (*1998) http://www.mikro.org . Zahlreiche Publikationen zu Medien-, Netz- und bildender Kunst in internationalen (Fach-)Zeitschriften und Büchern. Ihr Buch „Netzkulturen" erscheint im Herbst 2001 im Rotbuch Verlag (Reihe Rotbuch 3000). Mehr Infos unter http://www.v2.nl/~arns .

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Ursula Biemann (biemann@access.ch):
Writing Desire

Mit dem Video "Writing Desire" wird die Beziehung zwischen Worte und dem Körper und der Erzeugung von Begehren im Cyberspace in Verbindung gebracht.
In diesem komprimierten Raum unterzieht sich der Begriff des Selbsts Veränderungen, die auch Fragen von Grenzen, Geschlechter und sexuellen Beziehungen betreffen. Writing Desire repräsentiert und praktiziert gleichzeitig die Kommunikation von Begehren zu einer Zeit, wenn Fantasien frei und in ihrer codierten, textualisierten, entkörperten Art das Kabelnetz bereisen können. "Writing Desire" verbindet die Kreation romantischen Begehrens durch die Schrift, mit der Produktion von Begehren in der Komsumkultur und schaut sich die Kapitalisierung dieser Beziehungen im Internet genauer an.

Kurzbiografie:
Ursula Biemann, Zürich, studierte Kunst und Kulturtheorie in Mexico und New York. Ihre Kunst- und kuratorische Praxis beschäftigt sich mit Geschlecht und minoritären Identitäten in den Medien und in den posturbanen Zonen, wie sie sich an der US-mexikanischen Grenze oder in Istanbul gebildet haben. Die Videos Performing the Border, Writing Desire und das kollabor ative Videoprojekt über "Trafficking" konzentrieren sich auf die Sexualisierung der Frau im globalen Kapitalismus und auf weibliche Sexualität in transnationalen und virtuellen Räumen. Kürzlich herausgegeben: been there and back to nowhere - Geschlecht in transnationalen Orten, b_books Berlin 2000.

Ursula Biemanns Video "Writing Desire" wird am interfiction-Eröffnungsabend (Do, 16. 11., ab 20 Uhr)) im Rahmen des Videoprogramms "Heisse Drähte - Kühle Medien" zu sehen sein (ab 22.15 Uhr)

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Regula Burri (regula.burri@gmx.net):
SCART

> SCART ist eine hybride virtuelle figur, die sich im grenzbereich zwischen kunst und wissenschaft situiert

> SCART ist die frage nach formen des denkens und handelns und nach möglichen künstlerischen strategien im zeitalter von MTV <der mediatisierung_technisierung_visualisierung>

> SCART betreibt epistemologisches sampling und kritisches intervenieren

> SCART ist ein bild für das denkauge

> SCART ist ein projekt, ist ein prozess

> SCART taucht im juni 2000 im öffentlichen raum auf <internet und teleguides der swisscom>

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*leider abgesagt!*
Vali Djordjevic (valid@sero.org) / Diana McCarty:
FACES

Seit 1997 betreiben Kathy Rae Huffmann, Diana McCarty und Vali Djordjevic die Mailingliste "FACES women in new media" . Etwa 200 Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Autorinnen und Kuratorinnen aus aller Welt sind auf der Liste subskribiert und versorgen einander mit Informationen zu Ausstellungen, Kongressen, Symposien, Festivals und anderen Veranstaltungen.
FACES entstand im Umfeld der nettime-Mailingliste, an der Diana McCarty seit ihrer Gründung mitarbeitete. Obwohl viele Frauen im Kulturbereich in den Neuen Medien arbeiten, fiel es ihr und Kathy Rae Huffman auf, dass auf nettime und anderen Netzkulturlisten sehr wenige ihre Texte und Arbeiten publizierten. Es stellte sich die Frage, ob Frauen auch im Internet, das ja als Medium der Befreiung von Körperlichkeit und Geschlecht angetreten ist, anders kommunizieren als Männer.
FACES soll ein Umfeld bieten, in dem sich Frauen wohl fühlen und ohne Scheu ihre Arbeiten und Texte veröffentlichen und medien- und genderpolitische Fragen diskutieren können. Nicht alle dieser Vorstellungen haben sich in der Praxis erfüllt, aber es hat sich ein Frauennetzwerk entwickelt, das einige neue Projekte anstößt und Frauen miteinander in Verbindung bringt.

Bei den großen Medienfestivals und -kongressen gibt es immer ein inoffizielles FACES-Treffen, bei dem sich die Mitglieder austauschen und neue Kontakte knüpfen. Da das Netzwerk über die ganze Welt verteilt ist, genügt bei Auslandsreisen eine kurze Mail an die Liste und frau erhält Kontaktadressen in Sydney, New York und Tokio. Jobs werden verteilt und Forschungshinweise gegeben. FACES übernimmt auf unspektakuläre Weise eine wichtige Aufgabe bei der Verteilung der Ressourcen innerhalb der weiblichen Netzkultur-Community.

Kurzbio:
Vali Djordjevic <valid@sero.org> lebt und arbeitet in Berlin. Seit 1996 Mitarbeit an diversen Netzkulturprojekten (Internationale Stadt, Old Boys Network, Media Arts Lab im Künstlerhaus Bethanien) Mitglied bei mikro e.V. Berlin , Administratorin der Mailingliste FACES - Women in New Media

mit Diana McCarty und Kathy Rae Huffman.

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Nicola Döring: (Nicola.Doering@urz.uni-heidelberg.de):
Vom solitären Tagebuchschreiben zur Online Journaling Community: Das Wunder einer netzbasierten Gemeinschaftsbildung von Einzelgängern

Da sitzen sie, die Tagebuchschreiberinnen und -schreiber in der Stille und Einsamkeit ihrer Schlaf- oder Wohnzimmer und bringen zu Papier, was sie bewegt. Danach wird das Tagebuch weggelegt, versteckt, verschlossen. Niemanden geht das etwas an. Kaum eine Tätigkeit, die so solitär - wenn nicht solipsistisch - geartet ist wie gerade das Tagebuchschreiben. Doch dann kam das Internet in die Haushalte. Und kaum war das WWW verfügbar, wurde 1995 auch schon das erste Tagebuch ins Web gestellt. Das ist lange her. Heute führen bereits Zehntausende von Jugendlichen und Erwachsenen Online-Tagebücher. Tendenz steigend. Dabei scheint doch eigentlich nichts paradoxer, als ausgerechnet das private Tagebuch im Netz einem Millionenpublikum zu präsentieren. Kulturpessimisten sehen Exhibitionismus, Größenwahn, Vereinsamung und Rachegelüste als Hauptmotive. Kulturoptimisten dagegen loben Persönlichkeitsausdruck, Selbsttherapie, Talentförderung und Gemeinschaftsbildung. Tatsächlich geht es beim Online Diary nicht einfach darum, sich vor einem mehr oder minder großen Publikum zu produzieren, sondern in Kontakt zu kommen mit interessierten Leserinnen und Lesern, die oftmals selbst Tagebuch führen. Eine Online Journaling Community hat sich entwickelt mit eigenen Webrings, Mailinglisten, elektronischen Zeitschriften, Stammtischen, Parties, Gemeinschaftsarbeiten, Wettbewerben und Konferenzen.

Der Vortrag beschreibt und analysiert diese überraschende Gemeinschaftsbildung von Einzelgängern aus sozialpsychologischer Perspektive.

Angaben zur Person
Die Psychologin Dr. Nicola Döring arbeitet als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der TU Ilmenau. Sie ist unter anderem Autorin des Buches "Sozialpsychologie des Internet" (1999, Hogrefe-Verlag). Alles weitere ist auf ihrer umfangreichen Website zu erfahren: http://www.nicoladoering.net/ oder http://www.nicoladoering.de/

Nicola Döring wird den oben vorgestellten Vortrag im Rahmen des Eröffnungsabends halten.

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Michael Härdi:
fairartfair.com - Kurzbeschreibung des Projekts

Fairartfair.com versteht sich als Initiative zur Förderung von Online-Kunst. Künstlerinnen und Künstler sind dazu eingeladen, ihre Online-Projekte zu präsentieren. Damit meinen wir explizit Kunstformen, die im Internet entstehen und wirksam werden: Kunst, die sich mit den Mitteln des 'neuen' Mediums auseinandersetzt. Wir beabsichtigen, mit Sponsoring-Prinzipien zu arbeiten. Den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern soll dabei ein grosser Teil (75%) der Einnahmen zukommen. Initiatoren des Projekts sind Michael Härdi, Internetgestalter und Silvia Zehnder-Jörg, Kunsthistorikerin. Fairartfair.com wird im Rahmen der Aktivitäten der Pizzart - Gruppe (Pizzart sàrl, Fribourg, Schweiz) präsentiert. Pizzart und damit auch dieses Projekt soll an verschiedenen Kunstmessen gezeigt werden, um direkte Kontakte zum kunstinteressierten Publikum zu knüpfen. Wir möchten so eine möglichst breite Öffentlichkeit auf die Online-Kunst aufmerksam machen. Wir sehen den Sinn dieser Plattform in der Möglichkeit, Interessen zu kumulieren - und dass damit, so unsere Hoffnung, ein Prozess ausgelöst werden kann. Fairartfair soll eine Spielwiese werden, die sich stets verändert. Aus diesem Grund möchten wir alle Engagements, sowohl die der KünstlerInnen wie die der Sponsoren, auf ein Jahr begrenzen. Im Moment, da wir am Anfang dieses Projektes stehen, sind wir froh um jede Art von Hinweisen auf interessante Online-Kunst - und freuen uns über Bewerbungen von KünstlerInnen und Sponsoren.

Für detailliertere Angaben informieren Sie sich vorzugsweise online auf www.fairartfair.com oder wenden Sie sich direkt an uns.

Michael Härdi
hardi@imagedesign.ch

Silvia Zehnder-Jörg
silviazehnder@aol.com

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Wieland Höhne (wieland@filmladen.de):
[interfiction-team]
Organisation an der Kasseler Basis - und (hoffentlich) Co-Moderation der Tagung.

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Heiko Idensen (hei+co@hyperdis.de):
Inter-, hyper-, open- (Text, net, Aktion)
Schnittstellen und Fluchtlinien virtueller Text- und Theorie-Arbeit im Netz

"Man wird vielleicht einmal in Massen scheiben, denken und handeln" (Novalis)

Die neuen Arbeits- und Kooperationsformen im Netzwerk erscheinen den networkern und microslaves manchmal als eine Verwirklichung der verabschiedeten gesellschaftlichen Utopien - Geschenk-Ökononomien, wie opensource und opencontent, und freie Wissenskooperationen werden als Grundlage ,neuer Ökonomien' jenseits globalisierter Kapitalsströme ins Spiel gebracht.
Typische Verdrängungsstrategien (schein-) selbständiger 'intellektueller Proletarier'?
Welchem Zeittakt unterliegen die Operationen und Kooperationen im Netz? Welchen Status haben Netz-Texte, Netz-Schreiber und Netz-Leser? Welche neuen Handlungs- und Aktionsmöglichkeiten schälen sich auf der Basis virtueller vernetzter Arbeits- und Lebenszusammenhänge heraus? Wie gestaltet sich eine ,postmediale Praxis' der Netz-Arbeit allseits vernetzter ,Gruppensubjekte', wo bleiben Subversions- und Widerstandspotentiale?

Hören wir endlich auf, zu lesen und zu schreiben und die Geschichte immer wieder zu wiederholen, und fangen wir an, gemeinsam zu Schreib/Lesern zu werden, unsere kulturellen, mentalen, diskursiven Wissenssysteme zu verknüpfen, unsere Lieblingsstellen und Lektüre-Momente, Lesezeichen, Randbemerkungen, Fußnoten ... auszutauschen und das Internet als einen interkulturellen intertextuellen Diskursraum zu benutzen! Nicht das ebook, der Hypertext oder das Netzwerk ist revolutionär, sondern der Gebrauch, den wir davon machen!

Links:
The first collaborative Sentence
http://ca80.lehman.cuny.edu/davis/
Knowbotic Research: IO_Lavoro Immateriale
http://io.khm.de/
Andreas Broeckmann: "Knowbotic Research - Wirksamkeit und konnektives Handeln. Konstruktionen im Translokalen": http://www.kulturprozent.ch/brainstorming/referenten/willhelm/knowbot.htm
Assoziationsblaster:
http://www.assoziations-blaster.de/
autopoetische Informationslandschaft nic-las:
http://www.nic-las.ch/enzyklopaedie/
Odysseen des Wissens. Kollaborative Text- und Theorieproduktion in digitalen Diskursen:
http://www.hyperdis.de

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Margarete Jahrmann (superfem@konsum.net):
CLAN - LAN - WAN The C-Lan Concept: Return of the Doxa
Online Power Domains
Minor Media Operations
Von der Slackerserver Serverselfdestruction Night zum Konsum DJing Lecture Act of Force zur SUperfemper4mance und C-LAN Party.

Performance, Video(beam), Computer waren logische Tools der Real Live Server-Action Events um den Slacker_Server Konsum. Netz und Server (sprich: der Computer) sind Navigations- und Generationstool fuer Sounds und Visuals fuer Live-Setups, online und in Real Life, fuer multivariate Environments, sowie zur Generierung von Themen und Skript-Prozessen um den Server. Slackerserver Events sind Real Life Setups, das elektronische mis en scene von Situationen, die gewohntes Applikations-Verhalten (gemeint ist tatsaechlich die Software) und ihre Auswirkungen auf die online Netzkultur in Frage stellen: Digital Situationisme. Ausgehend von diesen persoenlichen Versuchsanordnungen, demonstriert anhand von online Beispielen und Demos soll ein zweites Konzept ins Visier genommen werden - eben das der Agency, Collaboration und der vielzitierten Communitybildung im Netzwerk in CSCW, Computer Supported Collaborative Working Environments, die sich aber im Feld der "Slackerserver" eher im Bereich Forschungs- und Freundschaftsnetzwerke, des emotionsgeladenen CLAN-Memberisme bewegen. Medien entfernen (Wahrnehmung, Erfahrung und von einander), der Minor Media Theorist Howard Slater bezeichnet dies als "gap of mediation". Die Frage lautet also auch in der sozialen Organisationsform digitaler Kultur: "wie kommen wir uns nahe?".

Die C_LAN Party. http://www.konsum.net/areal
Die Lan Party (einzeln/gemeinsam vor der Konsole connected zum Game-Server, BigDaddyMainFrame) hat sich als optimales Setup zur Steigerung der Aufmerksamkeit im Real Life und der Geschwindikeit des Feedbacks in der Multiuserumgebung als soziales Event hat sich als optionale Schnittstelle zum "Erfahren" der interaktiven Multiuserapplikationen und Skrtipttexte, bzw. der downloadbaren Tools die anstelle von "Objekten" die Kristallisationspunkte 'konzeptueller Coding-Art" bilden, entpuppt.


The C-Lan Concept: Return of the Doxa
Minor Media Operators

As optional concept for minor media operation I want to introduce the idea of the Clan as a loose community of individuals, sharing a networked power domain, often an online environment, being tied together by a common style of action but not necessarlily a common interest. The power domain means a place of interest and attractiveness but does not necessarily has to be online in the common sense. I also want to critique the philosophy of having to be online, completly networked and being potentionally accessible for everybody forever. As Guattari is calling it in his critique on massmedia as stupidity machinery, we can unfortunatly reappropriate this to the slick computerWORLDS and even furthermore to the potential of the Web as individual publication tool for everybody - or better nowadays in western haemisphaere the masses. This possibility is also reason for the reactionist hyper-individualisme of the Information Technologies Society, which protagonists are mainly not interested in distributed networks of operators but in personal advantage - as hacks in contrast to cracks. So the Web is not a tool of (Communication) communitybuilding but of individualisation (Isolation).

A Clan often uses Local Aerea Networks instead of World Wide Area Networks. The social situation where Clans meet or confront each other are Lan Parties, where freely chosen selflimitation in terms of network bandwith (REICHWEITE) stands for the surplus and merit of gaining social contacts in simultanous parallel "Un-real worlds" empowered in real life. Interface LAN party http://www.konsum.net/areal

Clan is a principal of communitybuilding in virtual action environments based on enacting possibilities (Handlungsfähigkeit) in an schismogentetic system. Participants form bands of temporary collaborators by the purpose of a common action experience and hedonistic event in the LAN party. Such potential minor media groups are seperationists in a positiv connotation. They seperate themselves from the majority mainstream web online groups, user groups, for setting up strategic groups, collaborative environments held together by a common living reality. This reality can be real data, a virtual environment tied back to real life conditions and effects. F.Ex. frag statistics, server log protocolls and transfer processes, user statistics and server reports are such data hardfacts, living conditions, shared living realities.

Clan is more a dissipative system- its a a truelly emergent social network based on inclusion and emancipatory subjects. http://mexico.silverserver.co.at/m/s.html

[Margarete Jahrmann wird CLAN LAN VAN im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag abend präsentieren]

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Matthias Klos:
Log.In

http://www.log-in.nu
(Abstract kommt noch!)

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Verena Kuni (kuni@mail.uni-mainz.de):
[interfiction-team]

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag abend werde ich kurz die Idee und das Konzept von interfiction VII: inter-fictions@home vorstellen und an den folgenden Tagen die Veranstaltung als Moderatorin begleiten. Erfahrungsgemäss werde ich mich dabei aber auch nicht als Mitdiskutandin zurückhalten können. Piorität haben die Projektvorstellungen und Beiträge der eingeladenen TeilnehmerInnen - aber wenn es die Zeit gestattet, möchte ich nicht nur meine eigenen Erfahrungen mit und in Netzgemeinschaften (The Thing BBS, Old Boys Network) einbringen, sondern ggf. auch ein aktuelles Projekt vorstellen (panem@circenses).

Verena Kuni, Kunst- und Medienwissenschaftlerin M.A., seit 1996 wiss. Mitarbeiterin im Fachgebiet Kunsttheorie am Fb. 24 Bildende Kunst der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Lehraufträge im Bereich Kunst(theorie) und Medien. Freie Kuratorin und Autorin (u..a.. regelmässig für das Kunstbulletin, Frieze, Camera Austria, Eikon). Forschung, Lehre, Vorträge, Publikationen und Projekte im Bereich zeitgenössische Kunst, elektronische Medien und Gender. Seit 1995 Co-Kuratorin im Bereich Video beim Kasselet Dokumentarfilm- und Videofest.
http://www.kunst.uni-mainz.de/~kuni/welcome.htm
http://www.kuni.org/v/

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Anders Turge Lehr:
"Press button for reality !"
Einführung in die Medienwirklichkeit von Morgen am Beispiel der beliebten Realitiy-Soap Big Brother.

Warum ist diese Show von Endemol so erfolgreich ? Weshalb gibt es sie ? Wie funktioniert sie ? Wie reagieren Menschen in ihr ? Was gefällt dem Zuschauer daran ? Was halten die Journalisten davon ? Wie entsteht ein Kult darum ? Was denken Sie darüber ? Was ist neu an diesem Format ? Was geschieht im Internet um diese Show ? Wer weiß was das in uns verändert ? Wer schaltet noch wirklich ab ? Was sagt die Kunst dazu ? Wie baut man seine eigene Realität ? Was sagen die Politker ? Warum greift die Kirche ein ? Wer will mehr wissen ?

Anders Turge Lehr lebt und arbeitet im Internet. Stud. der Digitalen Medien an der FH Kaiserslautern Standort Zweibrücken. Gast im Netzkunst-Projekt: "0-to-1 and back again" in der Schirn Frankfurt 1999. Derzeitig am internationalen Forschungsprojekt EduVerse beteiligt. Ziel: Erstellung virtueller Lernumgebungen. Workshop und Essay zum Thema Cyberspace fürs Museum für Werdende Kunst, Kassel. Teilnehmer an der i.fiction VI ,1999, Kassel.

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Sebastian Luetgert (sebastian@rolux.org):
Man kann nicht viel machen, wenn man nicht zwei ist...

(1) Man kann nicht viel machen, wenn man nicht zwei ist. Manchmal, wenn man ganz allein ist, muss man sich verdoppeln koennen, sein Vaterland verraten oder eine zweite Nationalitaet annehmen, das heisst, wirklich doppelt sein koennen.
Lenin hatte alle seine Ideen, als er nicht in Russland war. Danach hat er unheimlich viel zu tun gehabt, die Haelfte seiner Zeit hat er sich geirrt, und dann ist er gestorben. Aber seine grosse Schaffensperiode war die Zeit im Exil in der Schweiz, als in Russland Hungersnot herrschte und er Fahrradtouren in den Bergen oberhalb von Zuerich machte. Da hat er am besten gedacht - als er an zwei Orten gleichzeitig war. Das Interessante am Internet oder am Websitesmachen oder dergleichen liegt darin, dass man mit anderen die Moeglichkeit teilen kann, an zwei Orten gleichzeitig zu sein. Aber es sollte auch ein Kommunikationsort sein, und es ist auch einer, aber eher wird da alle Kommunikation verhindert.
<(2)-(16): http://www.rolux.org/starship>

[bio] Sebastian Luetgert <sebastian@rolux.org>, *1972 in Bielefeld, lebt und arbeitet in Berlin. charlotte/a (91-94), a.s.ambulanzen (93-), auseinander (94-95), evidence (96-97), spass ist kein spass (97), die kinder von godard und coca-cola (98), rolux.org (98-), daimlerchrysler (99), partner gegen berlin (99-), the coils of the serpent (99), real (00-), textz.com (00-), implorer.com (00-) http://www.rolux.org

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*leider abgesagt!*
Diana McCarty
stellt zusammen mit Vali Djordjevic FACES vor (Abstract: siehe unter Vali Djordjevic)

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Marion von Osten (marionvonosten@gmx.ch):
Präsentation des MoneyNations Netzwerkes

Das Projekt "MoneyNations" fand erstmalig 1998 in der Shedhalle Zürich statt. Im Zentrum des Projektes "MoneyNations 1" stand die kulturell, wie ökonomisch argumentierte Verschärfung der Grenzpolitik Westeuropas nach Zentral- und Südosteuropa und die damit einhergehende Zunahme an rassistischen Diskriminierungen für Nicht-EUropäerInnen. MoneyNations wurde ueber die Vernetzung mit verschiedenen Mailinglisten moeglich und baut auf eine längerfristige Auseinandersetzung ueber die Struktur eines suprastaatlichen KorrespondentInnen Netzwerkes auf.

Die Produktionen der KünstlerInnen und Medienaktivisten, die aus diesem kommunikativen Austausch entstanden sind wurden in der Ausstellung der Shedhalle vorgestellt und an verschiedenen ost- und westeuropäischen Orten gezeigt und als Arbeits- und Diskussionsgrundlage weiterverwendet. Mit einem dreitägigen Kongress zum Thema "Ökonomie der Grenze" mit Beiträgen der involvierten TheoretikerInnen und einem Workshop mit Medienproduzentinnen aus Ex-Yugoslawien startete das Projekt in der Shedhalle. Die Auseinandersetzungen der unterschiedlichen AkteurInnen aus verschiedenen Wissensbereichen innerhalb des MoneyNations Projektes verdeutlicht die Möglichkeit, suprastaatliche Kommunikations- und Widerstandformen, ebenso wie neue Produktionszusammenhänge für KulturproduzentInnen jenseits der jeweiligen Stigmatisierung als "französisch", "bulgarisch", "deutsch, "rumänisch", "türkisch" etc., etablieren zu können.

In diesem Jahr wird das Projekt vom 19. Oktober bis 11. November 2000 in Wien in der Kunsthalle Exnergasse fortgeführt, darüber hinaus wird eine neue Ausgabe von MoneyNationsTV mit einem erweiterten Kreis von ProduzentInnen des Inner- und Aussereuropäischen Raumes im Projekt EuroVision2000 in Prag, Bologna und Brüssel erarbeitet. Die Beiträge der ersten Veranstaltungen in Zürich sind auf der Website www.moneynations.ch oder im der Publikation "The Correspondent" in englischer Sprache veröffentlicht. Informationen über das Projekt EuroVision2000 sind unter www.eurovision2000.net zugänglich.

Die MoneyNations Website, sowie einige der Video- und Soundprojekte moechte ich bei "Interfiction" vor dem Hintergrund vorstellen und diskutieren, ob es möglich ist Arbeitszusammenhänge ueber kommunikative Netzwerke und im speziellen ueber das Internet längerfristige produktiv zu machen.

Marion von Osten
e-mail: m_v_o2000@yahoo.de
artist and author born 1963 in West-Germany studied Fine Arts and Philosophy in Karlsruhe and Bochum
Curator at Shedhalle Zürich from 1996-98, teaches critical art practice since 1999 and develops, together with Sybille Omlin, the Gender Studies section in the Institute for Theory in the School of Visual Arts and Design, Zurich. She publishes in Texte zu Kunst, A.N.Y.P., Springerin, Ojeblikket, Opening and feminist magazines. Her video - and installation works dealing with gender, urban and economic issues. She is a member of the k3000 collective and lives in Berlin and Zurich.

Exhibitions (selection) since 1994 -2000
"Artists Select", Artists Space, New York, U.S.A. / "When tekkno turns to sound of poetry", Kunst-Werke Berlin / "Ausbruch der Zeichen", Künstlerwerkstatt Lothringerstraße Munich / "Park Fiction", St.Pauli Hamburg / "Disturban", Kunstraum München / "mitteln. raum vor ort", Kunstverein Bonn / "We are somewhere else (already)", Swiss Institute New York / "Public Space" Kunstverein Salzburg u.a. / "k3000@Oreste", Venice Biennale / "ZAC" / Musee d'art Moderne, Paris / "don't stop/filme für die 90er", Frankfurter Kunstverein / "trans_actions", Gallery Art&Essai, Rennes / "EuroVision2000", Cafe9, Prague/Bologna/Brussel / "Dialog "Swiss Institute New York / a.o.

Curatorial projects (Selection) 1995-2000
"Studio Hellerau" Festspielhaus Hellerau, Dresden/ "Irene ist viele"/ "The Funky Sight of Zurich"/ "Sex &Space"/ "Alt. Use. Media." all Shedhalle Zurich / "Sex &Space II", steirischer herbst, Forum Stadtpark Graz, together with Michael Zinganel /"SUPERmarkt", Shedhalle Zurich, "MoneyNations@access", all Shedhalle Zürich/ EuroVision2000 Brussels,Prag Bologna / MoneyNations II, Kunsthalle Exnergasse, Vienna / a.o.

Lectures since 1995-2000
Art academy Munich / ESAF Genf / Academy of Visual Arts Berlin - Weissensee / Academy of visual arts Copenhagen / faculty of art history Kassel and Bonn / Kunstraum Munich / Wiener Secession / VIPER Festival, Luzern / Musee d'art Modern Paris / ifa Congress, Künstlerhaus Stuttgart and KunstvereinFrankfurt/ NRO Frauenforum/ a.o.

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Marie Ringler (marie@t0.or.at ):
In Österreich ist nichts normal!

Weiterführende URLS:
http://mediaspace.t0.or.at
http://world-information.org
http://widerstand.netbase.org
http://www.government-austria.at
http://www.volkstanz.net

Marie Ringler, lebt und arbeitet in Wien und ist Geschäftsführerin von Public Netbase t0 Media~Space!/Institut für Neue Kulturtechnologien tätig. Public Netbase t0 bietet not-for-profit Internet Services für den Kunst- und Kulturbereich und betreibt den Media~Space! Veranstaltungsraum als Vermittlungsstelle für Medienkompetenz im Wiener Museumsquartier. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich vor allem mit den Wechselwirkungen zwischen Kunst, Politik und Technologie. Ihr besonderes Interesse gilt den Bereichen Kulturpolitik und Feminismus.
Derzeit ist sie auch General Managerin des Projekts World-Information.Org des Instituts für Neue Kulturtechnologien, das im Juli 2000 erstmals in Brüssel im Rahmen des europäischen Kulturhauptstadtfestivals Brüssel 2000 präsentiert wurde und in Wien im November 2000 gezeigt werden wird.

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Matze Schmidt <matze.schmidt@n0name.de>:
[interfiction-team]
"Die Story vom undergroundserver"

Die Legenden um Gegenöffentlichkeits- und Parallelweltinduzierte Alternativkollektive 'im' Netz, die mit gesellschaftskritischem, also -teilendem Anspruch ihre eigenen Zentren bilden, zeitigen ihre Geschichtsschreibung. Aber wo werden diese Gruppen abgebildet auf der "Internetgeografie"? Wie umgehen, mit der "power axis of differentiation" der Subjekte und der Gruppendynamik? Warum sie orten im System der Aufmerksamkeitsökonomie? Was ist diese an den Markt der Contents drängende intellektuelle Action?

Das ist die Story vom undergroundserver (http://www.undergroundserver.de), der seit Ende der 80er Jahre unbemerkt, ohne Label und Überbau medial aktiv ist und Theorie und Praxis koppelt. Seine Geschichte beginnt vielleicht mit dem Phantasma der »Eigenen Technologie« welches als Quasi-Apriori den Sozialraum erst einrichtet.
In der historischen Rekapitulation und Rekonstruktion des exemplarischen Netz-und Realraum-Projekts, seiner Figuren und Auftritte mit Exkursionen in das Umfeld ähnlich gelagerter Domains werden die utopistischen und fiktiven Anteile dieses Pro-Jekts erzählt. Das Beispiel wird neben einem "Wie es war" (hoffentlich) gleichzeitig einen Modellentwurf für reflektorische Strategien der Verortung eines verinnerlichten computergestützten Aktionsraums ermöglichen, der weder singulär skulptural, als schlichter Topos, noch nur als point-to-point-Architektur aufzufassen wäre, sondern immanent, gespurte (narrative?) Anteile bereithält, deren heimliche Performanz im Wechselverhältnis mit dem System des kulturellen Speichers passiert.

Kurzbiografie:
Matze Schmidt (geb. 1967) lebt in Kassel und Berlin, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunsthochschule Kassel im Fachbereich Kunstwissenschaft und führt seit August 1999 mit Freunden und Gästen das Projekt 3000 (http://www.3000-online.de) durch. Hrsg. des n0name newsletters, http://www.n0name.de .

Publikationen und Ausstellungen (Auswahl):
"Atlantis". Video. Kassel, 1994-1999; X. "Raster", "Gag Nr. 41023799" u.a. Postkartenedition. Projekt Bildergeschichten (Hg.). Kassel, 1995; "Theorie des Mischens". Freies Radio Kassel. 27.4.1998. "la musique pour la musique pour la musique". Ästhetik & Kommunikation: Kulturkämpfe. (Juni 1997): 46-49; CD. ohne Titel. [u.a. mit "Theorie des Mischens". Audiotext.] Kassel: No-name, 1998; Matze Schmidt. CONNEX I/O. Text -> transformiert in Sound. CD. Kassel, 1997. 8/8: Matze Schmidt's unendlicher Text. Seit 1999. ; MODEL NO.: CD 1 Homerecording. Kassel: Noname, 1999; Zine. ad hoc-Printmagazin. Selbstverlag. seit 1998; n0name newsletter. monatlich & nach Bedarf erscheinende Rundmail. seit März 1999. Zus. mit Sascha Pogacar und Sebastian Stegner Performance von Connex I/O bei p0es1s (http://www.p0es1s.com).

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Gerhard Wissner (wissner@filmladen.de):
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