http://www.interfiction.net/2000/teaser.html


interfictions@home
Daheim im Netzwerk.
Utopien und Realitäten 'virtueller' Gemeinschaften
Fachtagung in der Reihe interfiction im Rahmen des 17. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes, 15.11.-19.11.2000

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Daheim im Netz: Gemeinsam statt Einsam? | "Kaum eine Tätigkeit, die so solitär - wenn nicht solipsistisch - geartet ist wie gerade das Tagebuchschreiben. Doch dann kam das Internet in die Haushalte. Und kaum war das World Wide Web verfügbar, wurde 1995 auch schon das erste Tagebuch ins Web gestellt. Das ist lange her. Heute führen bereits Zehntausende von Jugendlichen und Erwachsenen Online-Tagebücher. Tendenz steigend. Dabei scheint doch eigentlich nichts paradoxer, als ausgerechnet das private Tagebuch im Netz einem Millionenpublikum zu präsentieren." (Nicola Döring: <Vom solitären Tagebuchschreiben zur Online Journaling Community. Das Wunder einer netzbasierten Gemeinschaftsbildung von Einzelgängern>) Exhibitionismus, Grössenwahn, Vereinsamung? | "Hören wir endlich auf, zu lesen und zu schreiben und die Geschichte immer wieder zu wiederholen, und fangen wir an, gemeinsam zu Schreib/Lesern zu werden, unsere kulturellen, mentalen, diskursiven Wissenssysteme zu verknüpfen ... und das Internet als einen interkulturellen, intertextuellen Diskursraum zu benutzen!" (Heiko Idensen: <Inter-, hyper-, open- / Text, net, Aktion. Schnittstellen und Fluchtlinien virtueller Text- und Theoriearbeit im Netz> - http://www.hyperdis.de) Wer schreibt? Wer spricht? | "Writing Desire repräsentiert und praktiziert gleichzeitig die Kommunikation von Begehren zu einer Zeit, wenn Phantasien frei werden und in ihrer codierten, textualisierten, entkörperlichten Art das Kabelnetz bereisen können ... Writing Desire verbindet die Kreation romantischen Begehrens durch die Schrift mit der Produktion von Begehren in der Konsumkultur und schaut sich die Kapitalisierung dieser Beziehungen im Internet etwas genauer an." (Ursula Biemann: <Writing Desire>) Du bist nicht allein (Aber: Nur einer kann gewinnen!) | "Warum ist diese Show von Endemol so erfolgreich? Weshalb gibt es sie? Wie funktioniert sie? .. Was ist neu an diesem Format? ...Wer schaltet noch wirklich ab? ... Wie baut man seine eigene Realität?" (Anders Turge Lehr: <"Press button for reality!" Einführung in die Medienwirklichkeit von Morgen am Beispiel der beliebten Realitiy-Soap Big Brother>) Man wird vielleicht einmal in Massen schreiben, denken, handeln (Novalis) | "Man kann nicht viel machen, wenn man nicht zwei ist. Manchmal, wenn man ganz allein ist, muss man sich verdoppeln können, sein Vaterland verraten oder eine zweite Nationalität annehmen, das heisst: wirklich doppelt sein können... Das Interessante am Internet oder am Websites machen oder dergleichen liegt darin, dass man mit anderen die Möglichkeit teilen kann, an zwei Orten gleichzeitig zu sein." (Sebastian Luetgert: <Man kann nicht viel machen, wenn man nicht zwei ist....> - http://www.rolux.org) Wir sind schon ganz schön viele - jetzt müss(t)en wir nur noch zusammenkommen | "Die Legenden um Gegenöffentlichkeits- und Parallelweltinduzierte Alternativkollektive 'im' Netz, die mit gesellschaftskritischem, also -teilendem Anspruch ihre eigenen Zentren bilden, zeitigen ihre Geschichtsschreibung. Aber wo werden diese Gruppen abgebildet auf der 'Internetgeografie'? Wie umgehen, mit der 'power axis of differentiation' der Subjekte und der Gruppendynamik? Warum sie orten im System der Aufmerksamkeitsökonomie? Was ist diese an den 'Markt der Contents' drängende intellektuelle Action?" (Matze Schmidt: <Die Story vom undergroundserver> - http://www.undergroundserver.de) Von der Bindungstheorie zur Netzpraxis | "Was ist virtuell an einer Gemeinschaft? Sind nicht alle Gemeinschaften virtuelle? Müssen sich auch die hier unterstellten 'realen' Gemeinschaften nicht immer wieder durch Aktualisierung ihrer potentiellen Möglichkeiten realisieren?... Der Titel 'Temporäre Arbeitsgemeinschaften' suggeriert, dass diese durch 'kleine Medien' gestützen 'virtuellen Gemeinschaften' a) immer durch einen thematischen Focus verbunden sind und b) oft zeitlich begrenzt an einem physischen Ort zusammenkommen, um konkrete Projekte durchzuführen." (Inke Arns: <Temporäre Arbeitsgemeinschaften (TAGs): Von der Utopie zum Pragmatismus> - http://colossus.v2.nl/syndicate) Das Tun, was zu Tun ist: Eine Einladung zum Tanz | "http://widerstand.netbase.org - http://www.government-austria.at - http://www.volkstanz.net" (Marie Ringler: <In Österreich ist nichts normal!> - http://mediaspace.t0.or.at) Widerstand macht Freude | "Clan ist ein Prinzip der Gemeinschaftsbildung in virtuellen Aktionsräumen, das auf der Handlungsfähigkeit in einem schismongenetischen System beruht. Die TeilnehmerInnen formen Gruppen von temporären Kollaborateuren mit dem Ziel einer gemeinsamen Erfahrung von Aktivität und Hedonismus... Solche 'minor media-Gruppierungen sind Separationisten in einem positiven Sinn." (Margarete Jahrmann: <CLAN - LAN - WAN. Online Power Domains und Minor Media Operations> - http://www.mexiko.silverserver.co.at/m/s.html [?]) Handlungsräume oder Handelsräume? VerHandlungssache! | "Ausgangspunkt des Projekts ist die Frage nach der Position und dem Aktionsradius von KünstlerInnen und KulturproduzentInnen in der (Medien-)Gesellschaft als einer kapitalen Arena der Repräsentation. Dabei geht es nicht nur um eine Bestandsaufnahme und kritische Befragung des Rollen- und Selbstverständnisses der Akteurinnen ..., sondern auch um die Analyse der Strukturen und Effekte, die diese Felder produzieren... Zugleich gilt es zu fragen, welche individuellen und kollaborativen Strategien in Theorie und Praxis zur Verfügung stehen." (Verena Kuni: <panem@circenses> - http://www.kunst.uni-mainz.de/~kuni/panc.htm) Gemeinschaftsarbeit am Betriebssystem | "Im Zentrum des Projektes 'MoneyNations' stand die kulturell wie ökonomisch argumentierte Verschärfung der Grenzpolitik Westeuropas nach Zentral- und Südosteuropa und die damit einhergehende Zunahme an rassistischen Diskriminierungen für Nicht-EUropäerInnen. 'MoneyNations' wurde über die Vernetzung mit verschiedenen Mailinglisten möglich und baut auf eine längerfristige Auseinandersetzung über die Struktur eines suprastaatlichen KorrespondentInnen Netzwerkes auf ... Die Auseinandersetzungen der unterschiedlichen AkteurInnen aus verschiedenen Wissensbereichen innerhalb des Projektes verdeutlicht die Möglichkeit, suprastaatliche Kommunikations- und Widerstandsformen ebenso wie neue Produktionszusammenhänge für KulturproduzentInnen jenseits der jeweiligen Stigmatisierung als 'französisch', 'bulgarisch', 'deutsch', 'rumänisch', 'türkisch' etc. etablieren zu können." (Marion von Osten: <Das MoneyNations-Netzwerk> - http://www.moneynations.ch) Technologien des Geschlechts | "Es fiel auf, dass auf 'nettime' und anderen Netzkulturlisten sehr wenige ihre Texte und Arbeiten publizierten. Es stellte sich die Frage, ob Frauen auch im Internet, das ja als Medium der Befreiung von Körperlichkeit und Geschlecht angetreten ist, anders kommunizieren als Männer. FACES soll ein Umfeld bieten, in dem sich Frauen wohl fühlen und ohne Scheu ihre Arbeiten und Texte veröffentlichen und medien- und genderpolitische Fragen diskutieren können ... FACES übernimmt auf unspektakuläre Weise eine wichtige Aufgabe bei der Verteilung der Ressourcen innerhalb der weiblichen Netzkultur-Community" (Vali Djordjevic / Diana McCarty: <FACES> - http://www.rpi.edu/~huffman/faces.html) Netzwerken als schöne Kunst betrachtet | "SCART ist eine hybride virtuelle figur, die sich im grenzbereich zwischen kunst und wissenschaft situiert ... SCART ist die frage nach formen des denkens und handelns und nach möglichen künstlerischen strategien im zeitalter von MTV, der 'mediatisierung_technisierung_visualisierung' ... SCART betreibt epistemologisches sampling und kritisches intervenieren ... SCART ist ein bild für das denkauge ... SCART ist ein projekt, ist ein prozess ..." (Regula Burri: <SCART> - http://www.scart.org) Netze, Netze, Netze | "Bei 'Log.In' geht es mehr um das Verhalten innerhalb von Netzwerken, die durch die neuen Medien entstehen, um Leben und Handeln in einem zunehmend dynamischen Umfeld ... insofern stellt sich im Bezug auf die Kunst weniger die Frage, wie 'interaktiv' die Werke sind, sondern wie Kunst grundsätzlich mit eben dieser immer dynamischeren Welt umgeht. Gefragt wird nicht nur: Wie wichtig ist eine aktive Beteiligung, um überhaupt ein 'Werk' entstehen zu lassen, sondern auch: was machen 'Internationale Stadt' und 'Digitale Stadt', wenn das Reihenhaus in der Online-Community längst eine Standard-Dienstleistung e-kommerzieller Anbieter geworden ist?" (Matthias Klos: <Log.In> - http://www.log-in.nu) Vernetzung ist schön. Macht aber auch ganz schön viel Arbeit...


© 2000 interfiction  Last modified: 15.11.2000 18:29