interfiction X (2003)
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20. Kasseler
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Stefan Beck


abstract (vorläufig!):

Ästhetik der Teilnahme

Unter diesem Motto standen im Sommer 2003 mehrere Veranstaltungen von multi.trudi, die ihrerseits als Fortsetzung der Reihe "Theorie der Langeweile" mit einer Verschärfung der Thematik in Hinsicht auf Erkenntnis und Interesse konzipiert waren. Wenn ich mich gerade nicht langweile, sondern für etwas interessiere, wie verhalte ich mich? Vier Seminarrunden wollten die Problematik des Teilnehmens erhellen.

"Man kann immer etwas tun" (Scientology)
"Es gibt immer etwas zu tun" (Hornbach Baumarkt)

Teilnehmen, dabei sein, mitmachen - wie geht das überhaupt?
Muss ich etwas bestimmtes mitbringen, darstellen oder behaupten, um teilnehmen zu können?
Oder reicht es aus "ich selbst" zu sein? Wenn ja, wer ist denn dieses "ich selbst"?
Fordert vielleicht jemand teilnahme von mir oder geschieht teilnahme einfach so?
In welcher form ermöglichen oder verhindern die zur disposition stehenden institutionen (clubs, parties, galerien, museen etc) eine teilnahme?
Muss ich ein schlechtes gewissen haben, wenn ich nicht teilnehmen kann oder will?
Ist eine unterscheidung in aktive und passive teilnahme sinnvoll, oder läuft alles auf eine grosse indifferenz (stichwort "interpassivität") hinaus?
Ist "teilnahme" am ende auch nur langweilig?

Ausgehend von der langeweile scheint teilnahme vorerst eine aktivität darzustellen. Aber an was allem sollen wir teilnehmen, an der gesellschaft, der demokratie, der marktwirtschaft, der globalisierung oder der anti-globalisierung, dem internet und schliesslich der kunst. Mach mit, sei dabei, bring dich ein, - so ruft es uns von allen seiten zu. Und das gewissen? Auch das. Aber zu was ruft es uns auf? Zu nichts, meint Heidegger.
Nach einer spezifischen ästhetik der teilnahme zu fragen, heisst in der kunst zu suchen, was nach dem ende der ausstellungskunst übrig bleibt. Alle sind wir jetzt künstler, und statt rezipienten mitarbeiter. Dienstleistungskunst allen ecken und enden. Aber wie ist eine teilnahme zu denken, die nicht bloss die kruste aus Tiravanijas kochkunsttöpfen kratzen will?

"Lieber Stefan,
ich glaub, ich kann heute nicht teilnehmen. Ich bin mit meinem Arbeitszeitkonto immer noch 1'52“ im Minus. Wie kann ich es schaffen mein Arbeitszeitkonto auszugleichen? Oder muß ich froh sein eine Arbeitsstelle zu habe? Auf dieser Stelle dauert die Arbeit immer so lange, wie man sie läßt. Das ist fürchterlich.
Und von den Kolleginnen und Kollegen sind bestimmt manche ganz in Ordnung. Aber viele sind gegen mich. Das spüre ich. Das kommt, weil ich nicht freundlich zu ihnen bin. Ich kann doch nicht immer freundlich sein. Und wo soll ich den Unterschied machen? [...]
Und Stefan, mach doch ein bißchen Werbung für meinen Fotoautomat. Der macht mir richtig Arbeit. Aber es gibt ja gar niemanden mehr, der sich fotografieren will. Früher war das anders. Als der Portikus noch gestanden hat. Ich glaube, seitdem haben die Leute kein Geld mehr. 2€ sind denen wohl einfach zu viel. Aber ich kann es doch nicht billiger machen. Sonst lyncht mich die Konkurrenz. Das Problem kennst du doch auch. Stefan ich mache mir wirklich große Sorgen, wie das alles weiter gehen soll. Das endet doch alles im Chaos. Aber die Hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben. Sonst hätte ich Dir ja nicht geschrieben. Also, bleib unbesorgt, wenn ich nicht komme.
Viele Grüsse
G."


linx:

http://www.multitrudi.de/
http://www.thing-frankfurt.de/



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