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interfiction XXIV/2017 *TOPIA!

Interdisziplinäre Workshop-Tagung
im Rahmen des 34. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes

Kassel, 17. – 19. November 2017
Medienprojektzentrum Offener Kanal im KulturBahnhof

Die interdisziplinäre Workshop-Tagung für Kunst, Medien und Netzkultur interfiction ruft in diesem Jahr: *TOPIA!
Wir interessieren uns für neue und alte, phantastische, konkrete und reale Utopien und Dystopien, Bio- und Technotopien – und ganz besonders für die Frage, welche Rolle Medien nicht nur als Displays, sondern auch als Werkzeuge für Entwürfe von *TOPIEN sowie dabei spielen, diese Wirklichkeit werden zu lassen.

Kontakt
info@interfiction.org

interfiction – interdisziplinäre Workshop-Tagung für Kunst, Medien & Netzkultur
Leitung: Verena Kuni
Team 2017: Karsten Asshauer, Martin Dege, Anders Turge Lehr & Verena Kuni

Eine Forschungsinstitution, die Wissen sammelt und generiert, indem sich die beteiligten ForscherInnen mit allen erdenklichen Experimenten befassen, die je durchgeführt worden sind und zudem selbst neue Experimente durchführen. Die Resultate ihrer Forschungstätigkeit werden zusammengebracht, analysiert und publiziert, um sie zum Wohl der gesamten Menschheit allen zugänglich zu machen.

Niemand muss mehr arbeiten in diesem Land. Maschinen erledigen alles für die Menschen. Ihre Tätigkeit wird damit zu etwas, was freiwillig und für die Gemeinschaft erbracht wird.

Eine autonome Republik, in der ökologischem Handeln zentrale Bedeutung beigemessen wird. Neue Technologien kommen nur dort und nur insoweit zum Einsatz, als sie einen produktiven Beitrag für die Gemeinschaft leisten, der mit dieser Prämisse in Einklang steht.

Alle Bewohner des Inselstaats haben sich auf das Wohl der Gemeinschaft verpflichtet. Sie leben bescheiden und tugendsam. Privatbesitz gibt es nicht, der Bedarf wird weitestgehend aus eigener Produktion gedeckt. Gearbeitet wird täglich sechs Stunden, in ihrer Freizeit widmen sich die Bürger der Gelehrsamkeit. Reichtum und Prunk reizen sie nicht – zwar dient Gold auch als Handelswährung mit anderen Ländern, ansonsten werden aus ihm jedoch nur gering geschätzte Dinge wie Nachttöpfe oder die Ketten der Sklaven hergestellt.

Eine Gemeinschaft, die sich aus PlanerInnen, ManagerInnen, WissenschaftlerInnen und ArbeiterInnen zusammensetzt. Für Führungspositionen muss man sich qualifizieren, sie können nur temporär eingenommen werden. Die meisten Mitglieder der Gemeinschaft zählen zu den ArbeiterInnen. Die Art der Arbeit ist frei wählbar und man kann zwischen Tätigkeiten wechseln. Die Entlohnung erfolgt nach einem Kreditpunktesystem – je unangenehmer die Arbeit, desto höher der Kredit.

In der gesamten Welt wird eine gemeinsame Sprache gesprochen, es gelten überall dieselben Gesetze, es herrschen überall dieselben Sitten und Gepflogenheiten. Persönlicher Besitz spielt kaum eine Rolle. Alle natürlichen Ressourcen gehören den Ortsansässigen, das Land dem Staat und damit der Gemeinschaft. Niemand isst Fleisch.

Alle Menschen haben Zugang zu den wichtigsten Informationen, die kostenfrei über ein zentrales Netzwerk in alle Haushalte verteilt werden, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum zugänglich sind. Auf diese Weise können Probleme mit Fake News gar nicht erst entstehen. Zudem gestaltet sich dank einer Sprachreform auch die Alltagskommunikation höchst effizient – wobei obendrein schon über die Wortwahl ein gemeinschaftlicher Optimismus befördert wird.

Ein Makerspace, in dem das Engagement und die Kreativität der Beteiligten nicht nur phantastische Erfindungen hervorbringt, die sich im Netzwerk Gleichgesinnter verbreiten und in Interaktion mit denen, die zunächst nur von ihnen fasziniert sind, immer weiter entwickelt werden. Sondern der auch über die Szene hinaus Funken schlägt und auf diese Weise zahlreiche Menschen, die zuvor noch am Rande der Gesellschaft lebten und von dieser weitgehend ausgeschlossen waren, zum Teil einer großen Gemeinschaft werden lässt.

Unter den Bewohnern des Landes gelten Arbeit und überhaupt jegliche Anstrengung als Sünde – Genuss in dessen als Tugend. Die Häuser sind aus Kuchen gebaut, statt Steinen liegen Käselaiber auf den Wegen, in den Flüssen fließen Milch, Honig und Wein. Vögel fliegen gerupft, gebraten und gesotten durch die Luft und direkt in die offenen Münder der Schlemmer.

Eine künstliche Intelligenz hat die Herrschaft übernommen. Zum grossen Glück der Bürger. Weise trifft sie alle Entscheidungen, löst Probleme und verhindert Konflikte. Krisen aller Art gehören der Vergangenheit an. PolitikerInnen werden nicht mehr gebraucht.

Ein Katalog, der alle nur denkbaren Werkzeuge vorstellt, die zum Einsatz können, um ein möglichst autarkes Leben in einer Gemeinschaft selbstbestimmter Individuen zu führen. Das Spektrum ist denkbar breit und reicht von Geräten, die für den Haus- oder Landbau benötigt werden, über Instrumente bis hin zu Computern; zudem enthält der Katalog auch best-practice-Beispiele, die zum konstruktiven und kreativen Einsatz der Werkzeuge anregen sollen.

Ein Ort der Ruhe und des Friedens. Unter allen Lebewesen herrscht reine Harmonie. Da die Erde von sich aus alle notwendige Nahrung und alle ein bescheidenes Leben sichernden Güter zur Verfügung stellt, gibt es weder Hunger noch Not, weder Krieg noch Schlachten, weder Missgunst noch Leid. Kein Lebewesen schadet dem andern. Der einzige Herrscher ist die Zeit.

 


 

interfiction XXIIV/2017 *TOPIA!

Interdisciplinary Conference & Workshop-Summit
in the framework of 34th Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestival

Kassel, November 17 – 19, 2017
Medienprojektzentrum Offener Kanal, KulturBahnhof

This year’s interfiction summit for art, media and network cultures invites with lectures, presentations and workshop-sessions to take a closer look at *TOPIA(S): new and old, fantastic, concrete and real utopias and dystopias, socio- and ecotopias, bio- and technotopias. How can we use media not only as displays, but also as tools for conceiving *TOPIA(S) – and for making them become real(ity)?

Contact
info@interfiction.org

interfiction – interdisciplinary workshop-conference for art, media & network culture
director: Verena Kuni
team 2017: Karsten Asshauer, Martin Dege, Anders Turge Lehr & Verena Kuni

 

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