konzept-cfp

interfiction
XXVIII/2021 SYM:BIO:FICTION

Interdisziplinäre Workshop-Tagung
im Rahmen des 38. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes

Kassel, 19. – 21.* November 2021
Online!

* interfiction findet 2021 online statt, was auch hinsichtlich des Konzepts und der Zeitstruktur eine alternative Programmierung nahelegt. Genaueres hierzu wird noch bekannt gegeben.

In diesem Jahr befasst sich die interdisziplinäre Workshop-Tagung für Kunst, Medien und Netzkultur interfiction mit Techniken und Technologien, Formen und Formaten, Imaginationen und Fiktionen, Utopien und Realitäten des mehr-als-menschlichen – mithin auch maschinischen –Zusammen:Lebens. Unter welchen Voraussetzungen kann ein solches Miteinander gelingen? Was können wir aus den Praktiken diverser Symbiont:innen lernen, was von der Kunst der Sympoeisis und was aus den Sympoetiken der Kunst? Welchen Beitrag können speziell Letztere leisten, wenn aus SYM:BIO:FICTION (s)Wirklichkeit werden soll?

Künstler:innen, Video- und Filmemacher:innen, Programmierer:innen, (H)A(c)ktivist:innen, Designer:innen, Medien-, Netz-, Natur- und Kulturwissenschaftler:innen sowie andere an einem interdisziplinären Austausch zum Thema interessierte Theoretiker:innen und Praktiker:innen sind dazu eingeladen, im Rahmen der Tagung in Vorträgen und Präsentationen Thesen und Projekte vorzustellen und zu diskutieren.

SYM:BIO:FICTION

SYM? Und jetzt alle: ZUSAMMEN! Dass so etwas noch geht… Aber natürlich – nicht nur, sondern auch und erst recht NACH DER NATUR, ohne die wir in (zu-)künftigen ÖKOLOGIEN wohl werden auskommen müssen. Wobei diese «Natur» sicher schon immer vor allem anderen ein Phantasma und eine Projektionsfläche für Sehnsüchte aller Art gewesen ist – koloniales Begehren eingeschlossen. Was wiederum, so gesehen, auch Bände über das ZUSAMMEN spricht: Welches ZUSAMMEN meint ein Tier, das andere vorzugsweise knechtet oder frisst, die Welt insgesamt gern mit einem großen Buffet verwechselt – und diese Sicht dann durch imaginäre Paradiesgärten kompensiert, in denen alle Arten friedlich koexistieren? Reicht uns – und allen und allem – etwa der Wunsch, dereinst im süßen Jenseits auf wundersame Weise in ebendieser Welt aufzugehen?

Aber, a propos «gehen»: Es geht auch ganz anders. Und zudem heute sicher dringlicher denn je zuvor darum, zu einem ZUSAMMEN zu finden. Eben nicht nur unter Menschen – wenngleich schon das allein eine anspruchsvolle Aufgabe ist und bleibt. SYM meint also in diesem Fall mehr.

BIOS steht immerhin für alles, was lebt und webt – und im Grunde auch für alles, was hierfür notwendig ist. Nämlich für LEBEN.

Wie können, sollen, wie wollen wir das Miteinander von SYM und BIOS verstehen? Können, sollen, wollen wir das selbst definieren und ausgestalten? Manche mögen das für philosophische Fragen halten. Aber dann gibt es doch auch so etwas wie Handlungsbedarf und Handlungsfähigkeit. Sicherlich ist es so, dass Theorie und Praxis häufiger auseinanderdriften. Aber auch hier ist ein Miteinander, ein ZUSAMMEN wohl mehr als erstrebenswert – zumal mit Blick auf die Uhr: Den derzeitigen Bewohner:innen dieses Planeten läuft die Zeit davon.

SYMBIOSE. In der Biologie meint das nicht einfach ein ZUSAMMENLEBEN aller Art und aller Arten. Das beginnt schon damit, dass zunächst nur bis zwei gezählt wird. In einer sich als möglichst exakt verstehenden Naturwissenschaft – in der zudem noch lange das Fehlen verlässlicher Daten über konkrete Formen dieses Miteinanders beklagt wurde, bevor das Forschungsfeld endlich breiter an Bedeutung gewann – verständlich. Vielleicht aber nicht hinreichend, wenn man perspektivisch auch über Artengemeinschaften und Netzwerkbeziehungen nachdenken will?

Erst einmal geht es hier tatsächlich um Nutzen – wenn auch nicht um jenes schnöde Ausnutzen, für das es mit «Parasitismus» längst einen eigenen Terminus gibt. Gleichwohl werden unterschiedliche Spielarten von SYMBIOSEN traditionell über die Vorteile der Partnerschaft für die Beteiligten definiert, die von temporären, aber wiederkehrenden ALLIANZEN bis zu existenziellen ABHÄNGIGKEITEN reichen.

ALLIANZEN, ABHÄNGIGKEITEN, GEMEINSCHAFTEN, NETZWERKE: BEZIEHUNGEN setzen wiederum Handlungsfähigkeit voraus und/oder schaffen sie; mitunter ist sie ohne diese mangelhaft, möglicherweise überhaupt erst durch das Miteinander zu erlangen. SYMBIOSEN sind, so gesehen, Handlungen – weshalb Donna Haraway an dieser Stelle den ursprünglich ebenfalls in der Biologie geprägten Begriff der SYMPOIESIS ins Spiel gebracht hat.

SYMPOIESIS: Zusammenwirken. Auch aus der Perspektive der Kunst klingt das gut – und zugleich, gerade weil es tatsächlich Alltagspraktiken meint, wie ein Gedicht. Nach Lebenskunst, die hier zur Kunst des ZUSAMMEN-LEBENS wird. Das Miteinander produktiv machen. Eine ganz und gar weltliche Schöpfung, die keine Hierarchien und Ausschlüsse kennt, weil sie diese nicht braucht. Die gerade deshalb aber auch kein Paradiesgärtlein ist, sondern Teil der Welt, in der sie statthaben und (DA-)SEIN formen kann.

Lässt sich alles dies nicht nur unter Lebewesen denken, sondern auch für GEMEINSCHAFTEN, für ALLIANZEN, ABHÄNGIGKEITEN, NETZWERKE und weitere BEZIEHUNGEN aller Art, zwischen Organismen, Organen und Organisationen, zwischen Entitäten und Systemen? Tatsächlich hat, Dekaden bevor wir – wiederum von Donna Haraway – lernten, das LEBEN und die Lebensgemeinschaften auf diesem Planeten als technologisch durchwirkte NATUR(‑)KULTUREN beziehungsweise KULTUR(‑)NATUREN zu verstehen, die Kybernetik genau dies zu beschreiben versucht. Und so ist es auch heute eine Biologische Kybernetik, die gemeinsam mit der Bioinformatik auf technologische Entwicklungen für zukünftige ÖKOLOGIEN setzt. LEBEN ALS SYSTEM?

DATIFIZIEREN, BERECHNEN, SIMULIEREN, STEUERN, OPTIMIEREN: In allen Bereichen des LEBENS und des ZUSAMMENLEBENS werden Daten erhoben und verarbeitet, um computergestützte Modellierungen von Lebensformen und -prozessen vorzunehmen. Data-Mining, Mustererkennung, Algorithmisierung, Visualisierung: Verfahren, die ihre spekulativen Anteile hinter dem Anschein apparativer Objektivität und Evidenzerzeugung zu verbergen wissen: sieht man doch, was es ist.

Gilt das auch für das Miteinander, das Ineinander, das ZUSAMMEN? In den kybernetischen Modellierungen von Systemen schaut das gern so aus. Plötzlich diese Übersicht: man muss die Knoten nur verknüpfen, Regler einsetzen, DATIFIZIEREN, BERECHNEN, SIMULIEREN, STEUERN, OPTIMIEREN. Sieht man doch, wie es funktioniert.

THE EVIRONMENT IS NOT A SYSTEM schreibt die Künstlerin und Umwelt-Ingenieurin Tega Brain und weist mit guten Argumenten auf die Risiken hin, die aus den Steuerungs- und Machtphantasieren der Kybernetik entstehen können, insbesondere wenn sie – wie aktuell der Fall – aus der Perspektive mächtiger Konzerne entworfen werden, zu deren Grundnahrungsmittel die im Silicon Valley nach wie vor zelebrierte Kalifornischen Ideologie gehört.

DIES IST (NICHT) DIE ZUKUNFT. Sondern im Grunde bereits reale Gegenwart: In und mit ihren Bildern stellen Maschinen – nicht anders als wir es von der Kunst kennen – eigene Realitäten her. Paradiesgärten, in denen nicht nur Beete und Erträge berechnet sind, sondern auch die Pflanzen selbst, die dort wachsen, gewachsen sind und wachsen werden wie in Hito Steyerl Projekt selbigen Titels. Die Frage ist also eher: warum wird Kunst dennoch als Fiktion betrachtet, der Maschine hingegen Glauben geschenkt wie weiland den Orakeln?

Später werden wir uns vielleicht einmal wünschen, eine starke Künstliche Intelligenz möge uns – wie bei Pinar Yoldas – als kulleräugiges Kätzchen begegnen. Wobei wir es besser wissen müssten: Auch das niedlichste Kätzchen ist eine Katze und die lässt das Mausen nicht. Was uns allem voran an unsere eigene Gewohnheit erinnern kann, gern auch mal über den Hunger hinaus Beute zu machen. Und nicht nur das: besser als jede andere Spezies verstehen wir uns darauf, mit anderen ebenso wie mit unseresgleichen grausame Spiele zu spielen. Vor diesem Hintergrund ist eine Katzen-KI immer noch die bessere Option für diesen Planeten.

Sicherlich mag es mitunter so ausschauen, als könnten Maschinen wenn nicht das LEBEN der Zukunft, so doch zukünftige Lebensformen entwerfen. Oder wenigstens zukünftige Variationen auf jene, die es derzeit gibt: Mikroorganismen, Pilze, Pflanzen, Tiere. Aber einmal ganz abgesehen davon, dass diese bislang vor allem in Maschinen oder als Maschinen existieren – und die am LEBEN operierenden Technologien primär darauf ausgerichtet sind, die bis dato dominierenden Ausbeutungsmechanismen weiter zu optimieren, die Zukünfte doch eher vernichten als schaffen: Ist tatsächlich vorstellbar, dass von Menschen gemachte Systeme zukünftige ÖKOLOGIEN ersinnen, in denen sich nicht am Ende doch wieder alles um den Menschen dreht? Und wenn dem so wäre: Welchen Risikofaktor würde eine KI als ersten entfernen, wenn es um tragfähige, nachhaltige Strategien für das Überleben auf diesem Planeten geht? Oder können wir tatsächlich gemeinsam mit Maschinen darauf hinarbeiten, zu neuen Formen des ZUSAMMENLEBENS zu finden, mit ihnen ebenso wie mit anderen Lebensformen neue SYMBIOSEN einzugehen? Geht es dabei auch um neue Formen der Zusammenarbeit, um ein SYM-poetisches ZUSAMMEN-Arbeiten, das zugleich immer auch Arbeit am Miteinander ist?

Bislang scheinen Fragen wie diese jenseits der Science Fiction vor allem unter den Vorzeichen der Dominanten des nach wie vor andauernden Kapitalozän beantwortet zu werden: DATIFIZIEREN, BERECHNEN, SIMULIEREN, STEUERN, OPTIMIEREN. Dienstbare Bots sowie sonstige Programme, die nach dem System persönlicher Leibeigenschaft modelliert und konfiguriert sind – und obendrein gerne noch als Kundschafter:innen beziehungsweise Datensammler:innen für jene Konzerne funktionieren, die sie hergestellt haben. Wie die Daten genutzt und welche Systeme auf diese Weise optimiert werden, bestimmen im seltensten Fall die Nutzer:innen. Nicht sehr smart das alles, auch wenn es so heißen mag. Oder ist es doch genau umgekehrt: dass wir dann, wenn wir uns als Daten begreifen lernen, endlich bereit für die ANSCHLÜSSE und VERSCHALTUNGEN aller Arten sind?

Wie also könnten wir in unserer Techno-Natur-Kultur zu einem anderen MITEINANDER, zu einem anderen ZUSAMMENLEBEN auf diesem Planeten kommen? Von der SYMBIOSE zur SYMPOIESIS zu einem Pluriversum der SYMBIOSEN: Wie funktioniert eine CYBORG-ÖKOLOGIE?

interfiction – interdisziplinäre Workshop-Tagung für Kunst, Medien & Netzkultur
Leitung: Verena Kuni
Team 2021: Karsten Asshauer, Anders Lehr & Verena Kuni
Kontakt: info@interfiction.org

 


 

interfiction
XXVIII/2021 SYM:BIO:FICTION

Interdisciplinary Conference & Workshop-Summit
in the framework of 38th Kassel Documentary Film- and Video Festival

Kassel, November 19. – 21.*, 2021
Online!

* interfiction 2021 is taking place online – with necessary consequences for our program’s concept and schedule. More detailed information will follow.

This year’s interfiction workshop-conference for art, media and network cultures takes a closer look at techniques and technologies, forms and formats, imaginations and fictions, utopias and realities of more-than-human – thus including machinic – coexistence. Under what conditions can such a coexistence succeed? What can we learn from the practices of symbionts – and what can we learn from the art(s) of sympoiesis, from sympoieses in the arts? What can the latter contribute whenever we want SYM:BIO:FICTION(s) to become real?

Artists and scientists, video- and filmmakers, designers, programmers and (h)activists, researchers in media and network cultures, and others interested in interdisciplinary exchange are invited to join the conference and to discuss their ideas and projects, to share and to develop know-how both in theory and in practice.

SYM:BIO:FICTION

SYM: All — TOGETHER — Now! So this is still possible, really? Sure, if not mandatory even – especially in an ECOLOGY AFTER NATURE. With a «nature» that always has been a phantasm, a projection surface for desires of all kind, colonial desires included. Telling a lot about this TOGETHER, defined by an animal that is used to enslave and feed on others, mistaking the wild with a buffet (all-you-can-eat, of course) and compensating this by imagining a paradise wherein all creatures coexist in peace.

But then, fortunately, another world is possible. And it is urgent to go for it, TOGETHER, to say the least. Not only among humans. SYM means more-than-human indeed.

BIOS: is for life, to live in and move in, for everything needed for this, for LIVING. How do we want to understand the TOGETHERNESS of SYM and BIOS? Do we find our own definition? And will we have the courage to flesh it out, and to embody it TOGETHER?

This is not a philosophical question. There is a need for action, and there is a need for agency. Certainly gaps between theory and practice are all but rare. Yet also in these cases coming TOGETHER is more than welcome – especially with an eye on time, as time is running out for LIFE of this planet. LIFE as we used to know it, at least.

SYMBIOSIS. At least in biosciences the term is not simply for LIVING TOGETHER or for all kinds of CO-EXISTENCE – as colloquial usage sometimes suggests. Rather, it is used to describe a long-term relationship between two different species that is shaped by relevant biological interactions. Science strives for clarity and precision, thus any lack of data allowing accurate captures and descriptions of symbiotic relations is considered as a problem. However, not only in many cases it is difficult to get hold of these data and to interpret them. Also the focus on dyadic relations seems inadequate for further considerations that want to consider biocoenosis and whole networks of relationships as well.

In the first place this bio-scientific definition is based on the benefits each partner gets from the relationship, be it a temporary, but regularly returning ALLIANCE or an existential INTERDEPENDENCY.

ALLIANCES, INTERDEPENDENCIES, COMPANIONSHIPS, COMMUNITIES, NETWORKS: RELATIONSHIPS are based on agency and/or generate the latter; sometimes it is deficient without the former, sometimes it is resulting from them and possible only through them. Seen from this angle, SYMBIOSES are actions. That is why Donna Haraway has brought the term SYMPOIESIS into play.

SYMPOIESIS means «making with» – CO-CREATION. Sounds good for the arts, and even better as an everyday practice: pure poetry! An art of LIVING becoming an art of CO-EXISTENCE. Making the TOGETHER productive. A worldly creation through and through, without hierarchies and without exclusions, as these are no longer necessary nor wanted… Yet, at the same time all this has nothing to do with farming a hedged paradise garden, but with worlding.

Is it possible to imagine all this not only among living creatures, but for RELATIONSHIPS of all kind, for all kind of ALLIANCES, INTERDEPENDENCIES, COMPANIONSHIPS, COMMUNITIES, NETWORKS between organisms, organs and organizations, between entities and systems? Decades before we have learned – again: from Donna Haraway – to understand both LIFE in general and thus also the biocenoses on this planet as technologically interwoven NATURE(-)CULTURES, cybernetics has tried to describe ways such CORRELATIONS and CONNECTIVITIES could work. Today there is bio-cybernetics setting, together with bio-informatics setting a technological agenda for future ECOLOGIES. LIFE: A SYSTEM?

DATAFICATION, COMPUTATION, SIMULATION, CONTROL, OPTIMIZATION: In all areas of LIFE and of LIVING TOGETHER data are collected and processed in order to proceed to and succeed with digital modeling of the former. Data mining, pattern recognition, algorithmization, visualization: practices and procedures hiding their speculative parts behind the appealing appearance of instrumental objectivity and automated generation of evidence. «Now you can see it»!

Is this also true for TOGETHERNESS, COOPERATIONS, ENTANGLEMENTS? Cybernetic models seem to suggest this. Suddenly this overview: you only have to connect the knots, insert controllers… DATAFICATION, COMPUTATION, SIMULATION, CONTROL, OPTIMIZATION. Now you can see how it works.

THE EVIRONMENT IS NOT A SYSTEM – writes artist and environmental engineer Tega Brain, pointing us to the risks generated by cybernetics’ phantasies of power and control, especially when they are cultivated by companies such as those located in the infamous Silicon Valley, where Californian ideology still rules OK.

THIS IS (NOT) THE FUTURE. But real present and present reality. With and within their images machines are generating their very own realties – just as we used to know it from art. Hedged paradise gardens wherein not only patches and crops are calculated, but also the plants that have grown, that are growing and that will grow row by row. Remember Hito Steyerl’s project of the same title? Thus the question is probably rather why art is still considered as fiction, whereas belief is in machines.

Sooner or later we may long for strong Artificial Intelligence guiding us into that future, one that looks like and acts like Pinar Yoldas’ Kitty A.I. But then we should also know it better: Also the cutest kitten is a cat, reminding us of our own habit to make a bigger haul than our hunger would have demanded for. And better than any other species we know how to play cruel games both with others and with our equals. Against this background a Kitty A.I. is for sure the better option for this planet.

Of course we can imagine machines able to design if not future LIFE altogether, then certainly future lifeforms. Or future versions of already existing ones at least: micro-organisms, fungi, plants, animals. However, so far these creatures exist either within machines or as machines – while the majority of technologies processing LIFE is limited to an optimization of the well-known mechanisms of extractivism and exploitation that are consuming futures instead of creating them. Therefore it is probably not so easy to think of man-made machines enabling future ecologies that are not centered of human existence and human well-being. But given there were such systems: which actors and factors would they identify as too risky to keep with, so they would have be discarded right away in order to develop sustainable strategies for survival on this planet?

Or could we indeed develop COLLABORATIONS, in working TOGETHER towards new forms and formats of CO-EXISTENCE? Can we really think of new SYMBIOSES between human and non-human lifeforms, creatures and machines – and of new SYMPIOESES? Of CO-CREATIONS that also create a new TOGETHERNESS?

Beyond science fiction, questions like these are still answered under conditions set by the ongoing Capitalocene: DATAFICATION, COMPUTATION, SIMULATION, CONTROL, OPTIMIZATION. Subserving bots and other programs modeled after and configured according to systems of slavery – avidly spying and collecting data for the companies that have created them. How data are used and which systems are optimized on this basis is usually not decided by users. Not really smart or intelligent. Or is it indeed the other way round: is it us who should finally accept being data in order to be ready for new CONNECTIONS and CONNECTIVITIES of all kind?

So how can we achieve an alternate TOGETHERNESS in our TECHNO(‑)NATURE(‑)CULTURE, how can we create alternative forms and format of CO-EXISTENCE on this planet? From SYMBIOSIS to SYMPOIESIS to a pluriverse of SYMBIOSES: A CYBORG ECOLOGY…

interfiction – interdisciplinary workshop-conference for art, media & network culture
Director: Verena Kuni
Team 2021: Karsten Asshauer, Anders Lehr & Verena Kuni
Contact: info@interfiction.org

 

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