interfiction IX
arte F action!
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19. Kasseler
Dokumentarfilm- &
Videofest


programm  _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _


interfiction IX/2002
arte F action!
Kunstfehler in/als Medien

wird am Freitag, 15. November 2002 um 19 Uhr (Offener Kanal im Kulturbahnhof, I. Etage) mit Vorträgen und Präsentationen von Ulf Schleth (Berlin, www.thing.de), Marlena Corcoran (München, www.marlenacorcoran.com) und Sebastian Oschatz (Frankfurt/M., www.meso.net) eröffnet.

Am Samstag, 16. November von 11-19 Uhr und am Sonntag, 17. November von 10-17 Uhr werden im Rahmen des Workshop-Seminars als TeilnehmerInnen von interfiction IX/2002 Thesen und Projekte zum Thema Kunstfehler in/als Medien präsentieren und diskutieren:

Manuel Bonik (Berlin, www.travellab.net)
Marlena Corcoran (München, www.marlenacorcoran.com)
Christine de la Garenne (Karlsruhe)
Dragan Espenschied (Stuttgart, www.odem.org)
Alvar Freude (Stuttgart, www.odem.org)
Mindaugas Gapsevicius (Kiel, www.o-o.lt/mi_ga)
Michael Härdi (Zürich/Schaffhausen, www.imagedesign.ch)
Felicia Herrschaft (Frankfurt/M., www.unloved2.de.vu)
Annette Hollywood (Braunschweig, www.annettehollywood.com)
Francis Hunger (Leipzig, www.irmielin.org)
Almut Jürries (Kassel, www.auto-cue.net)
Verena Kuni (Frankfurt/M., www.interfiction.net)
Anders Turge Lehr (Karlsruhe)
Florian Malzacher (Frankfurt/M., www.unfriendly-takeover.de)
Andreas A. Milles (Stuttgart, www.odem.org)
Sebastian Oschatz (Frankfurt/M., www.meso.net)
Ulf Schleth (Berlin, www.thing.de)
Martin Schmid (Berlin)
Matze Schmidt (Berlin/Kassel, www.n0name.de)
Matthias Weiss (Dortmund, art.net.dortmund.de).


... on- und offline vom 15. bis 17. 11...

*arteFaction! in progress*
Laura Kavanaugh & Ian Birse: SPLICE. "
... an internet art piece that evolves--seen from the corner of an eye, heard in an unknown language..."
http://www.interfiction.net

*streaming interfiction*
Audio-Livestream der Vorträge, Präsentationen & Diskussionen
http://www.interfiction.net/stream.html

Kioskterminal
Im dem Offenen Kanal benachbarten Foyer des Bali Kinos wird ein Kioskterminal mit allen Informationen zu interfiction stehen. Der Terminal wird uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von XPECT MEDIA Communication GmbH.


Vom 15.11. bis 17.11.2002 auf Terminals im Offenen Kanal / Kulturbahnhof

*arteFactionMonitor*
mit Arbeiten & Artefakten von
Christine de la Garenne, Sigune Hamann, Francis Hunger, Joreg Diessl/Sebastian Oschatz, odem.org, Cornelia Sollfrank, Daniel Young, u.a.m.
Info-Daten & Details unter http://www.interfiction.net


Sonntag, 17.11.2002 um 12 Uhr im Offenen Kanal / Kulturbahnhof

*interfiction high noon*
Special Screening mit Arbeiten von
Walid Ra'ad/The Atlas Group, Marlena Corcoran, Michael Brynntrup, Annette Hollywood, ovalima aero aero deco/Sebastian Oschatz u.a.m.
Info-Daten & Details unter http://www.interfiction.net


Eröffnungsabend am Freitag, 15. November ab 19 Uhr im Offenen Kanal / Kulturbahnhof

Wie in jedem Jahr findet zum Auftakt von interfiction eine öffentliche Veranstaltung mit Vorträgen und Projektpräsentationen statt.

Nach einer kurzen Einführung von Verena Kuni stellen Ulf Schleth , Marlena Corcoran und Sebastian Oschatz Thesen und Bilder zum Thema arteFaction! Kunstfehler in/als Medien vor.


Workshop-Seminar: Samstag, 16. November 11-19 Uhr & Sonntag, 17. November 10-17 Uhr im Offenen Kanal / Kulturbahnhof

Im Zentrum von interfiction steht auch in diesem Jahr wieder ein zweitägiges Workshop-Seminar, in dem die eingeladenen KünstlerInnen und TheoretikerInnen in Kurzvorträgen und Präsentationen Thesen und Projekte zum Thema vorstellen und gemeinsam diskutieren.
Das Workshop-Seminar versteht sich als "Temporäres Labor" , das am runden Tisch eine ausführliche Auseinandersetzung und einen intensiven Austausch der TeilnehmerInnen untereinander ermöglichen soll.
Interessierte Gäste sind willkommen, jedoch ist hierfür eine verbindliche Voranmeldung notwendig.
Weitere Informationen zur Anmeldung können per email ( kuni@filmladen.de ) angefragt werden.


«Wort und Sache "Fehler" bilden nicht nur in der Alltagssprache ein weites Feld. Versuche zu präzisieren führten in den Geisteswissenschaft etwa vom bürgerlichen Bildungsroman ("Durch Fehler lernen") zu Sigmund Freuds "Fehlhandlungen" und in den Ingenieurswissenschaften etwa zu Claude Shannons "Theory of Communication".
Wo bei Freud Fehler stets einen (versteckten) Sinn haben, gelten sie bei Shannon als sinnloser, allerdings notwendig existenter und quantifizierbarer Faktor in einem rein syntaktisch betrachteten Zeichenfluss. Chancen, hier zu einer befriedigenderen Taxonomie zu kommen, liegen vielleicht in neueren wissenschaftlichen Ansätzen und im besonderen in der sogenannten "Computertheorie des Geistes".»
( Manuel Bonik , Abweichende Determination - Ansätze zu einer Turing-Taxonomie "des" Fehlers) -

«Wie entwickeln wir Kriterien, um arteFaktion in der Kunst zu verstehen und zu beurteilen?
Künstler in den neuen Medien integrieren zunehmend eine radikale Form der arteFaktion, nämlich das Scheitern, in ihre Arbeiten. Wie können wir beurteilen, ob solch eine Arbeit gelingt - oder nicht?»
( Marlena Corcoran , Misserfolg ist kein Erfolg) -

«# Art pieces generated by machines usually do not fit into consciousness/ # of human being. One should be prepared to understand incomprehensible./ Open. Cut. Move the cursor. Copy&paste. Or. Paste. Turn around, re-size. /Copy. Open. Select all. Delete. Paste. Paste. Move the cursor to the beginning. Type: #!/usr/bin/perl or #!/usr/local/bin/perl. Press escape. [...]»
( Mindaugas Gapsevicius , copy&paste engines or how do machines produce art pieces) -

«Artifizielle Verunsicherungen lassen den Rezipienten im Unklaren über die Absichtlichkeit der digitalen Störungen und computergenerierten "Fehler".
Die Vorstellung des Betrachters von einem Bildganzen wird enttäuscht, das zu Beginn gegebene Versprechen auf eine Teilnahme am aufgezeichneten Geschehen wird nicht eingelöst. Vielmehr enttarnen die visuell und akustisch aufkommenden Lücken die dargestellte Wahrheit des digitalen Mediums als neue Realität, die nach spezifischen Deutungsparametern verlangt.
Die Destruktion des Abbilds wird in ihrer Wiederholung absurd, der Rezipient hat plötzlich an einem anderem Prozess teil, als dem ursprünglich durch die Arbeit vorgegebenen [...]»
( Christine de la Garenne , NOT NATURE BUT NAT) -

« Mailviren / codierte Mailbotschaften sind:
(1) sprachliche Artefakte, die im Interferenzfeld von Mensch und Maschine wirksam werden;
(2) Phänomene, welche ständig neue Strategien entwerfen
[...]Diese Botschaften kennen keinen Autor mehr; das Artefakt kann immer wieder von neuen Personen angeeignet und eingesetzt werden. Sie kennen keine Person als Adressaten; nur eine Vielheit von Personen, die einem bestimmten Bild entsprechen und von denen gewisse Verhaltensweisen erwartet werden.»
( Michael Härdi , Mail - Virus - oder das Wiedererlernen des Zweifelns) -

«Die Bedeutungskontexte, die gerade noch gesehen, in aktuell vergangenen Ausstellungen (dodumenta11, Manifesta 4, etc.) produziert werden, enthalten bei genauerem Hinsehen eindeutige Missverständnisse und Verkürzungen in bezug auf die jeweils ausgestellten Arbeiten und die jeweiligen Inhalte und Weltverständnisse.
Anhand einer empirischen Kurzstudie werde ich Fallen stellen, um diese Missverständnisse tatsächlich als Fehler deutlich machen zu können [...]»
( Felicia Herrschaft , Die Fallen der Fehler) -

«Das Projekt "hollywood art history" untersucht die Darstellung von Künstlern in Film und Fernsehen und somit das Bild des Künstlers/ der Künstlerin in der Gesellschaft [...]
In "www art" arbeite ich mit Bildern aus dem Internet. Diese auf das Minimum der Erkenntlichkeit reduzierten Bilder werden in Manier des Trickfilms montiert und stellen Fragen nach Reproduzierbarkeit von Original und Künstler»
( Annette Hollywood , hollywood art history) -

«Für interfiction verspreche ich, einen Multimedia-Vortrag über Phänomene von Datenverlusten unter Bezug auf meine Forschungen über Schwarze Löcher im Internet zu halten.
Dabei kommen aktuelle Netzkunstprojekte anderer KünstlerInnen ebenso zur Sprache, wie die Begrifflichkeiten Schwerdatenforschung oder Datenfäulniss.
Wo in digitalen Prozessen Artefakte entstehen hat, dies auch immer mit dem Verschwinden der eigentlichen Daten zu tun, deren Platzhalter die Artefakte dann werden.
Es geht mir um die das Verschwinden von Daten als künstlerisches Material.»
( Francis Hunger ) -

«Zäsuren und Paradigmenwechsel streiten sich um den alten 'neuen' und einen neuen 'neuen Markt' in der Neuorientierung und -ordnung von dem, was Demokratie sein könnte, und verweisen beständig auf den unvermeidlichen Ausbruch aus strukturell-hierarchischen Prinzipien, dessen Einlösen sich immer wieder aufschiebt als phantastische 'fiction' [...]
Dabei geht es um die Strategiesuche im artefactischen Freiraum des Medialen [...]»
( Almut Jürries ) -

«Ich liebe Störsignale. Gestreamten Pixelcode, mit Samples, aus allem was die Medien so hergeben.
Aber wie lassen sich visuelle Störsignale in den Teilchen- beschleuniger der Netzwerke katapultieren, wenn das ganze nicht nur wunderschöne Artefakte produzieren, sondern auch Gedächtnis und Verbindungen schaffen soll?»
( Anders Turge Lehr ) -

«[Der Zuschauer/Betrachter muss unablässig sein eigenes Wahrnehmungsraster neu ausloten; nicht durch die Entscheidung, was wahr und was falsch sei, sondern durch Untersuchung der Rahmungs-Strategien und ihrer ästhetischen und moralischen Folgen.
Wesentlich ist dabei ist die Konstruktion von Biografie als Konstruktion des Subjekts. In den Künsten ebenso wie in der Gesellschaft können Biografien als Projekte verstanden werden, als erzählerische Behauptung des Möglichen - oder als Eskapismus, als Lüge, als Betrug [...]»
( Florian Malzacher , The Truth about the nearly Real) -

«Ist das Internet kontrollierbar? Ist es frei? Ist Inhaltsfilterung und -Manipulation möglich und wenn ja: wird sie von den Betroffenen entdeckt?
insert_coin gibt Antworten:
durch die zunehmende Kommerzialisierung verliert das Internet immer mehr seiner Freiheit und Innovationskraft.
Das Experiment kommt zu dem erschreckenden Ergebnis: Manipulation und Zensur sind möglich und werden praktisch nicht entdeckt.»
( Andreas A. Milles, Alvar Freude & Dragan Espenschied / odem.org , insert_coin) -

«Gehen wir einmal von der These aus, dass Artefakte immer Resultat einer Designentscheidung seitens der ProduzentInnen der benutzten Systeme sind.
Diese Entscheidungen sind zwar zunächst hinter einem undurchdringbar erscheinenden Netz von technischen Verfahren, Traditionen und Standards verborgen, lassen sich aber meist entweder auf marktwirtschaftliche Erwägungen, algorithmische Gegebenheiten oder auch oft physiologische Besonderheiten des Menschen zurückführen.»
( Sebastian Oschatz , Use the Source, Luke) -

«Die Fragestellungen des täglichen Lebens die sich mit dem Thema 'Das Artefakt' in Verbindung bringen lassen sind zahlreich: wird unsere Wahrnehmung beeinflußt durch das gehäufte Auftreten digitaler Artefakte?
Sind Artefakte nicht mehr vorhanden, nur weil wir sie nicht sehen oder hören?
Inwieweit kommen die Artefakte der Bequemlichkeit des Gehirnes entgegen?
Ist ein Artefakt als ein menschliches oder künstlerisches Erzeugnis der Beweis für die Fehlerbehaftung des menschlichen Wesens?
Können wir vielleicht daraus schließen, daß jedes menschliches Erzeugnis ein künstlerisches Erzeugnis ist?»
( Ulf Schleth , Die Realität als Reduktion von Artefakten) -

«Im Scheitelpunkt der Falten und Spiegelungen von Binärsimulationen besteht die Möglichkeit eines Logins für ausserpsychoanalytische Weltengänger, deren Selbstverständnis als Aliens das einer mutierten Monade sein könnte.
Die Romantik als Produktion von nachbarocken Protagonisten in Narrationsgeflechten unterscheidet sich in ihrem Subjektbegriff grundlegend. Wäre diese Subjekthaftigkeit als Alienfunktion verstehbar, die immer schon die Hand an der Schere zum zerschneiden der barocken Himmel hatte?
Digitales als Nonmateriales erfordert ein Hardwarenetz in dem die Null/Eins Schaltungen wirken.
Kann man in Entmaterialisierungen, Materialisierungen und Rematerialisierungen ähnliche Codefunktionen erwarten?
Inwieweit insistiert Materie?
Sind Humanoide materialliter in diesen Bedingungen körperlich anwesenheitsmöglich?»
( Martin Schmid , Binär-barocke Gebetskomplexe) -

«In der gegenwärtigen, Computer basierten Kunst stehen sich digitale Kollektive und Produkte diametral gegenüber und bilden eher Schnittstellen zum Außerkünstlerischen, lassen das Kunstsystem unberücksichtigt in ihrer wilden Produktivität.
Ist dies die alte Relation zwischen Prozess und Produkt in digitalem Gewand?
Oder hat sich Kunst als Begriff, als Absolutum und Koppelung an ein "XY fecit", endgültig aufgelöst und ist nurmehr als Zuschreibungs- begriff zur leichteren Kapitalaquise und zur Bildung relativ geschützter Handlungsräume von Relevanz?»
( Matthias Weiß , Kontrollfelder revisited) -


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