interfiction XII/2005 Learning from...?
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22. Kasseler
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Hannes Raffaseder


abstract:

Nicht aufHÖREN zuHÖREN!

Anmerkung zu den Besonderheiten des akustischen Mediums und dessen Bedeutung in einer visuell dominierten Medienwelt

In der (medienbasierten) Lehre dominiert der Bildschirm. Ein Großteil der Inhalte wird visuell vermittelt. In den meisten Fachbüchern über Multimedia oder Mediengestaltung finden neben der visuellen Ebene die anderen Sinne meist keinen Platz.

Dabei sollte beachtet werden, dass sich unsere Sinne jeweils auf die Erfassung von Teilwelten spezialisiert sind und sich dabei optimal ergänzen. Sich weitgehend auf nur einen Sinn zu verlassen, ist daher problematisch.

Das Ohr hat keinen "Blickwinkel", sondern nimmt den ganzen Raum auf. Hören verbindet, was sich auch in Wörtern wie "zusammen geHÖREN" erkennen lässt.

Das akustische Medium kann die Gedächtnisleistung steigern. Viele akustische Ereignisse bleiben lange in Erinnerung. Beispielsweise kenne Erwachsene noch viele Kinderlieder (Melodien und Texte), auch wenn diese jahrzehntelang nicht gesungen wurden.

Die akustische Wahrnehmung ist multidimensional. Jedes akustische Ereignis (auch wenn es nur wenige Zehntelsekunden dauert) kann vielfältige Information (Art und Beschaffenheit des Raumes, der Anregung, des Klangobjekts etc.) übermitteln. In der Informationsübermittlung wird diese Besonderheit bisher nur selten ausgenützt, obwohl dadurch eine nachhaltige Entlastung des Auges möglich wäre.

Das Ohr lässt sich auch nicht verschließen und liefert permanent Informationen. Aus diesem Grund filtern wir die einströmenden Sinnesreize, und wir nehmen vieles nur unbewusst war. Genau dieser Umstand macht uns aber leicht über das akustische Medium beeinflussbar, ja manipulierbar. Hören ist Macht! Darum heißt es auch "HÖRig seine" oder "das geHÖRT mir".
Eine Sensibilisierung für das akustische Medium ist daher notwendig.

Noch vor etwa 100 Jahren war es unmöglich Schall zu speichern. Akustische Ereignisse mussten daher „jetzt oder nie" gehört werden. Hören erfordert(e) somit volle AufMERKsamkeit, eine Fähigkeit an der heute ein Mangel zu bestehen scheint. Akustische Ereignisse wirken direkt und unmittelbar. Sie wecken Emotion.

Akustische und visuelle Wahrnehmung weisen starke Wechselwirkungen auf. Änderungen in der Tonspur können die Bedeutung einer Filmszene mitunter völlig ändern.

Daher: Nicht aufHÖREN zuHÖREN!
Dies sollte bei der Gestaltung der zu übermittelten Lehrinhalte unbedingt beachtet werden!

Anmerkung:
Diese (und weitere) Besonderheiten des akustischen Mediums bzw. der akustischen Wahrnehmung werden ausführlich erläutert und anhand von Hör- und Videobeispielen verdeutlicht.


bio:

Hannes RAFFASEDER
wurde 1970 in Freistadt geboren.
Er studierte Nachrichtentechnik an der Technischen Universität und Computermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und erhielt Unterricht in Komposition, Improvisation und Klavier.
Er arbeitet als Lektor für Audio an der Fachhochschule St. Pölten.
Sein Fachbuch „Audiodesign" ist 2002 im Fachbuchverlag Leipzig des Carl-Hanser-Verlags erschienen..
Für das Linzer Brucknerhaus konzipierte er im Frühjahr 2002 die Konzertreihe „grenzenLOS".
Gemeinsam mit Wolfgang Seierl leitet Raffaseder das Komponistenforums Mittersill und das CD-Labels einklang-records.
Seit 2005 ist Raffaseder Kurator des Klangturms St. Pölten.
Zahlreiche Preise und Stipendien (Staatsstipendium für Komposition 1999 und 2002, Theodor-Körner-Preis 1994, Förderungspreis des Landes O.Ö. 1998, u.a.), Auftragskompositionen. CD- und Rundfunkproduktionen.
Aufführungen u.a. im Wiener Konzerthaus, Wiener Musikverein, Brucknerhaus Linz, Karajan Center, Mozarteum Salzburg, Leigthon House London, Museo Amparo Puebla (Mexiko), Teatro de Colon Buenos Aires, Universidad de la Plata (Argentinien), Philharmonie St. Petersburg...
Mehrere Einladungen zu internationalen Festivals für Medienkunst (Dialogues Edinburgh, Sonorities Belfast, cynetART Dresden, Neue Nacht Braunschweig, transNATURALE)
Neben den zum Teil im Wiener Musikverlag Doblinger erschienen Instrumental- und Vokalwerken, bilden multimediale Projekte einen wichtigen Schwerpunkt seines Schaffens. An Improvisationskonzepten im Bereich der elektronischen Musik arbeitet er u.a. im Duo SNAIL gemeinsam mit dem Britischen Komponisten Martin Parker. Außerdem ist Raffaseder für Musik und Sounddesign von mehreren Filmen und Videos verantwortlich.


linx:

http://www.raffaseder.com



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